Im Skidorf Neuastenberg präsentieren sich Skifahrer wie vor 100 Jahren
Winterberg – Monatelang haben die Neuastenberger in alten Truhen und Koffern auf dem Dachboden gekramt, auf der Suche nach Klamotten aus dem Fundus der Großeltern. Denn mit dem Nostalgie-Skirennen am 8. Februar steht eines der Highlights im Skidorf Neuastenberg bevor. Schließlich soll die Kluft für das historische Schaulaufen standesgemäß sein.
Ein Bild wie um die Jahrhundertwende bietet sich dem staunenden Publikum. Damen präsentieren sich gern traditionell in knöchellangen, wallenden Röcken, Muff und pelzbesetztem Kragen. Einen ganz erstaunlichen Anblick bieten auch die Herren in ihren Kniebundhosen und Schiebermützen – oder ganz gediegen mit Schal, Mantel und Filzhut ausstaffiert.
Doch die Gäste sollten sich von den abenteuerlichen Outfits nicht täuschen lassen: Das Rennen verlangt den Akteuren durchaus Geschicklichkeit und Fahrkönnen ab. In Schnürschuhen und auf Holzskiern mit Riemenbindung das Tor- und Hindernisrennen und die Paar-Sprünge über die Naturschanze zu meistern, ist nämlich gar nicht so einfach.
Traditionell beginnt das Nostalgie-Skirennen um 11 Uhr mit dem Eintrag in die Startliste und der Vorstellung der Läufer um 11.30 Uhr. In ihren sehenswerten Monturen von anno dazumal präsentieren sich die Teilnehmer den Besuchern und Fotografen. Dem folgt der Tor- und Hindernislauf ab 12 Uhr, das Springen auf der Naturschanze ab 12.30 Uhr und die Massenabfahrt 13.45 Uhr hinunter zum Westdeutschen Wintersport-Museum. Im Museum treffen sich alle zur Brotzeit; danach erfolgt die Preisverleihung.
Die Veranstaltung findet seit fast 30 Jahren in Neuastenberg statt. Inzwischen hat sie echten Kultstatus erreicht und ehrt die Pioniere des Wintersports. Erinnern werden sich die Starter in diesem Jahr an den Mitbegründer und Symbolfigur des Rennens, Wilfried Bodenmüller, der im November letzten Jahres verstorben ist.
Mitfahren darf im Prinzip jeder, der in historischer Ausrüstung kommt. Anmeldungen erfolgen bis 11 Uhr vor Ort. Das Publikum genießt den herrlich nostalgischen Anblick bei freiem Eintritt – und sollte die Kamera nicht vergessen. Solche romantischen Bilder gibt es nicht oft zu sehen.