Meschede – Sie ist eine Art „Kompass“ für die Weiterentwicklung der Kreis- und Hochschulstadt Meschede: Die Broschüre „Stadtstrategie – Vision Meschede 2022“, die Rat und Verwaltung 2012 erstmals erarbeitet haben. Nun erscheint der Jahresbericht 2014. Der Arbeitskreis Stadtstrategie, dem Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen sowie der Stadtverwaltung angehören, hat darin Leitziele und Strategien den aktuellen Entwicklungen angepasst.
Auf 40 Seiten informiert die Stadt Meschede in der Broschüre über 19 Zukunftsthemen. Das Spektrum reicht dabei von der Kinderbetreuung über die Technische Infrastruktur und den Klimawandel bis hin zur wohnortnahen Versorgung mit Waren und Dienstleistungen. „Begonnen“ hatte die Stadtstrategie vor drei Jahren auf 25 Seiten, unterstreicht Gisela Bartsch, Leiterin des Fachbereichs Generationen, Bildung, Freizeit: „Das zeigt, dass auch neue Ideen mit aufgenommen werden.“ Aus dem Bestreben, mit Blick auf den demographischen Wandel Perspektiven für möglichst stabile Bevölkerungszahlen zu schaffen, habe sich ein ganzes Bündel von Handlungsstrategien entwickelt.
So etwa beim Thema Kinderbetreuung, wo die Stadtstrategie nun auch eine Betreuung während der Randzeiten außerhalb von 7 bis 18 Uhr in den Blick nimmt. Hier sehe man einen wachsenden Bedarf, so Maria Gödde-Rötzmeier (UWG). Grund sei die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen und Alleinerziehenden – sowohl Wirtschaft wie Familie würden von einer „passgenauen“ Betreuung profitieren.
Bei den erneuerbaren Energien nimmt die Stadtstrategie die bereits jetzt realisierte Leistung von nun 38 statt früher 25,4 Megawatt als Grundlage für den weiteren Ausbau auf. Die bisherigen Planungen zeigten, dass ein Ausbau der erneuerbaren Energien machbar sei, so Mechthild Thoridt (Grüne): „Hier wird der Erfolg der bisherigen Arbeit bereits ein Stück weit messbar.“
Und auch in anderen Bereichen werde die Stadtstrategie in Meschede bereits spürbar, unterstreicht Josef Sommer (CDU) – zum Beispiel in der attraktiven „neuen“ Innenstadt oder auch beim ehrenamtlichen Engagement der Bürgerschaft. Das gelte etwa für die Mescheder Stadtgespräche: „Hier ist die Beteiligung nach wie vor ungebrochen.“
Wichtig sei, dass die Stadtstrategie über den Zeitraum einer Wahlperiode hinaus reiche, so Ingrid Völcker (FDP) – „es geht um die langfristigen Perspektiven für Meschede“. Die Sammlung von Zielen und Strategien sei dabei ein Leitfaden für Politik und Verwaltung – aber keine Einengung des politischen Handelns: „Die konkreten Entscheidungen muss der Rat immer wieder neu treffen.“
Für Kornelius Kuhlmann (SPD) hat die Strategie gleich mehrere Vorteile: „Für die Bürgerschaft ergibt sich eine größere Transparenz, für die Politik wird ihr Handeln messbar.“ Und zudem könne man auch langfristig politische Handlungen an die Haushaltsentwicklung koppeln.
Ein Aspekt, den auch Bürgermeister Uli Hess unterstreicht – schließlich hat sich die Kreis- und Hochschulstadt Meschede verpflichtet, bis 2022 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen: „Wenn wir konzeptionell arbeiten, können wir unsere Mittel gezielt einsetzen.“ Deshalb sei der enge Schulterschluss mit den Bürgerinnen und Bürgern unerlässlich – Uli Hess: „Daher bitte ich Sie darum, sich einzubringen und so dazu beizutragen, die Entwicklung unserer Stadt aktiv mitzugestalten.“ Dabei gelte es, ehrgeizige Ziele mit einer realen Umsetzung zu kombinieren: „Visionen sind gut – Utopien wären schlecht.“
Die Fortschreibung der „Stadtstrategie – Vision Meschede 2022“ ist Thema in der nächsten Sitzung des Rates am Donnerstag, 26. März. Die Zusammenkunft beginnt um 17 Uhr im Rathaus und ist öffentlich. Voraussichtlich ab Anfang Mai kann die Stadtstrategie dann auch auf der Homepage der Stadt Meschede unter www.meschede.de heruntergeladen werden; zudem liegt sie in gedruckter Form im Bürgerbüro zur Mitnahme bereit.