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Symbolischer Schritt gegen NS-Ideologie und braunes Gedankengut

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Olsberg – Ein – wenn auch nur symbolischer – Schritt gegen Gewaltherrschaft und nationalsozialistisches Gedankengut: Der Olsberger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, Prinz August Wilhelm von Preußen symbolisch die Ehrenbürgerwürde posthum abzuerkennen und das ehrende Gedenken zu entziehen.

Faktisch, so argumentierte Bürgermeister Wolfgang Fischer, sei der Prinz ohnehin kein Ehrenbürger der Stadt Olsberg – die entsprechende Würde sei mit dem Tod Prinz August Wilhelms von Preußen bereits erloschen. Hintergrund: Ein Heimatforscher aus dem Kreis Olpe hatte die Stadt Olsberg in einem Brief auf die vermeintliche Ehrenbürgerschaft des Prinzen hingewiesen. August Wilhelm von Preußen war der vierte Sohn des Deutschen Kaisers Wilhelm II. und ein hoher SA-Führer im Rang eines Obergruppenführers – vergleichbar mit dem Dienstgrad des Generals beim Militär – während der Zeit des Nationalsozialismus. Offenbar hatte ihm die Gemeindevertretung der früheren Gemeinde Olsberg im Oktober 1933 die Ehrenbürgerwürde verliehen – aus Anlass einer so genannten „Weihefeier“, die eine NS-Organisation der Kreise Brilon und Meschede zu dieser Zeit in Olsberg abhielt.

Ob der Prinz zu diesem Anlass Olsberg besuchte, ist nicht mehr nachzuvollziehen – ebenso ist über eine spätere Aberkennung des Ehrenbürgerrechts in den Gemeinderatsprotokollen nichts vermerkt. Da der Stadt Olsberg die Ehrenbürgerwürde des Prinzen bereits länger bekannt gewesen sein, hätten bereits Recherchen im städtischen Archiv stattgefunden, so Bürgermeister Wolfgang Fischer – allerdings erfolglos. Grundsätzlich gelte allerdings, dass eine Ehrenbürgerwürde ein personenbezogenes Recht sei. Will heißen: Es kann entweder zu Lebzeiten entzogen werden – oder es erlischt, sobald die Person verstorben ist. Wolfgang Fischer: „Der Prinz von Preußen ist somit definitiv kein Ehrenbürger der Stadt Olsberg.“

Rechtlich sei die nachträgliche Aberkennung des Ehrenbürgerrechts damit gegenstandslos: „Trotzdem machen wir so klar, dass braunes Gedankengut und die menschenverachtende NS-Ideologie in der Stadt Olsberg keinen Platz haben“, so Bürgermeister Wolfgang Fischer.

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