Bestwig-Ramsbeck – Es ist sozusagen die „erste Bekanntschaft“, die Gäste des Sauerländer Besucherbergwerks in Ramsbeck mit der Welt des Bergmanns machen: Die Grubenbahn, die kleine und große Besucher knapp 1,5 Kilometer tief in den Dörnberg bringt. Damit dieses Bergbau-Erlebnis dauerhaft sicher und komfortabel bleibt, finden zurzeit Arbeiten am Gleisbett unter Tage statt.
Hintergrund: Im Eickhoffstollen, durch den die Grubenbahn die Besucher zum „Unter-Tage-Bahnhof“ bringt, ist der Schienenstrang verschiedensten Einflüssen ausgesetzt. „Wasser gehört auf jeden Fall dazu“, weiß Frank Hermes vom Team des Sauerländer Besucherbergwerks (SBW). Niederschlag, der als Regen oder Schnee auf den Dörnberg fällt, landet irgendwann auch im Eickhoffstollen, aus dem es dann über eine so genannte Rösche – so bezeichnet der Bergmann eine Rinne, über die Wasser abgeleitet wird – in die Valme fließt. Das Wasser und die Vibrationen im Gleis, die bei der Überfahrt mit der Grubenbahn entstehen, lockern das Schotterbett auf.
„Durch Unebenheiten in der Schiene vibriert das Gleis“, erläutert Frank Hermes. Der Schotter lockert sich weiter auf, die Vibrationen verstärken sich „und am Ende kann das Gleis sogar etwas absacken“, so der SBW-Mitarbeiter: „Das müssen wir richten.“ Dieses „Richten“ erfolgt zurzeit gemeinsam mit Dominik Pockholm. Der Fachunternehmer aus Kirchhundem „stopft“ mit Frank Hermes das Gleisbett. Dabei wird der Schotter im Gleisbett neu verdichtet oder bei Bedarf ausgetauscht.
„Dieses Jahr bauen wir auf einer Länge von 1,3 Kilometern rund 30 Tonnen ein“, erklärt Dominik Pockholm. Das ist im wahrsten Sinn des Wortes „Milimeterarbeit“: Mit einer Wasserwaage misst Frank Hermes die Lage des Gleiskörpers – und das Ergebnis ist anschließend nicht nur im Werkzeug messbar. „Die Fahrt mit der Grubenbahn ist dann viel ruhiger“, so der SBW-Mitarbeiter. Frank Hermes muss es wissen: Als Unter-Tage-Führer befördert er die Gäste mit der Grubenbahn in den Dörnberg und stellt ihnen die Geschichte des Ramsbecker Erzbergbaus und den Alltag der Bergleute früherer Generationen vor.
Besondere Herausforderung beim „Stopfen“: Der unregelmäßige Untergrund. „Teilweise haben wir zehn Zentimeter Tiefe im Gleisbett, teilweise einen halben Meter“, erklärt Dominik Pockholm, „je nachdem, wie damals die Sohle des Stollens ausgearbeitet worden ist.“ Eine Folge: „Wenn man dann regelmäßig mit einer Bahn drüberfährt, gibt es auch unterschiedliche Belastungen und der Untergrund lockert sich wieder auf.“ Deshalb muss das „Stopfen“ auch jährlich wiederholt werden.
Bis zur Wiedereröffnung nach der Winterpause am 1. Februar muss die gut 1,3 Kilometer lange Strecke abgearbeitet sein. „Das schaffen wir auch“, kündigt Frank Hermes an – das „Ergebnis“ werde die Gäste des Sauerländer Besucherbergwerks spätestens bei der Einfahrt mit der Grubenbahn selber spüren.
Geöffnet ist dann wieder ab Sonntag, 1. Februar, täglich außer montags von 9 bis 17 Uhr. Die erste Einfahrt ins Bergwerk findet gegen 10.30 Uhr statt, die letzte gegen 16 Uhr. Weitere Informationen: unter www.sauerlaender-besucherbergwerk.de im Internet.