Arnsberg – Der Naturpark Arnsberger Wald ist im Zuge des Projekts „WaldKulTour Südwestfalen“ eine Pilotregion: Kulturhistorische Phänomene sollen erfasst und durch entsprechende Inszenierungen für die Bevölkerung erlebbar gestaltet werden. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert hierfür 453.550 Euro aus dem Naturschutzhaushalt bei. Jetzt übergab Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann den beteiligten Akteuren den Förderbescheid.
„Es kann gar nicht oft genug betont werden, wie viel unsere Region mit Blick auf ihre Kulturgeschichte und ihre Naturlandschaft zu bieten hat. Mit den geplanten waldkulturhistorischen Inszenierungen im Naturpark Arnsberger Wald werden sich, da bin ich ganz sicher, weitere touristische Anziehungspunkte entwickeln – und zwar im Einklang mit Naturschutzaspekten. Insofern sind die bewilligten Fördermittel des Landes eine überaus sinnvolle Investition“, sagte Dr. Bollermann am Mittwoch (17.12.) in Dortmund bei der Übergabe des Förderbescheides an den Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald.
Folgendes ist geplant: Burgen, Grabhügelfelder, Landwehre und auch Bergbau-Relikte innerhalb der Waldflächen sollen erfasst, vernetzt, inszeniert und somit erlebbar gemacht werden. Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Projekt, das im Kontext der REGIONALE 2013 entwickelt worden war – unter dem Motto „WaldKulTour Südwestfalen“.
Das Ziel: Orte mit touristischer Anziehungskraft sollen über Themenrouten und Pfade miteinander verbunden werden. Hierfür werden auch neue Angebote – wie ein Internetportal, eine Handy-App, QR-Codes, Landschaftsführer im Print-Format sowie Sitz-, Rast- und Informationsmöglichkeiten vor Ort – realisiert. Der Naturpark Arnsberger Wald, der sich über die Kreise Soest und Hochsauerland erstreckt, soll als Pilotregion fungieren. Im Laufe des Projektes soll ein Handlungsleitfaden für andere Naturparks in der Region konzipiert werden.
Landschaftsinformationszentrum und Zweckverband kooperieren
Ein Projektbüro wird beim Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee e.V. (Liz) angesiedelt. Es übernimmt die wissenschaftliche Projektleitung. Die praktische Umsetzung der entwickelten Einzelmaßnahmen erfolgt unter Regie des Zweckverbands Naturpark Arnsberger Wald. Die veranschlagten Gesamtkosten von rund 537.000 Euro können durch die 453.550 Euro Fördermittel des Landes NRW zu einem Großteil gedeckt werden. Den erforderlichen Eigenanteil erhält der Naturpark über die Kreise Soest und Hochsauerland.
Winfried von Schroeder, Verbandsvorsteher des Naturparks und gleichzeitig Dezernent für Bau, Kataster, Straßen und Umwelt im Kreis Soest, betonte: „Nach der erfolgreichen Umsetzung mehrerer Projektbausteine aus der Regionalförderung (EFRE), wie z.B. der Möhnesee-Turm und das Waldschiff, kommt hier unserem Naturpark eine Vorreiterrolle für die Erlebbarmachung von besonders interessanten waldkulturhistorischen Punkten zu. Für die anderen südwestfälischen Naturparke, die sich gerade im Fusionsprozess befinden, könnte dies Modellcharakter haben.“
Michael Matysiak, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Arnsberger Wald, sagte: „Wir werden die gewährte Förderung auch dazu nutzen, die Attraktionen des Naturparks für Blinde und Menschen mit Behinderungen erlebbar zu gestalten.“
Und Dr. Jürgen Wutschka, Abteilungsleiter Regionalentwicklung der Kreisverwaltung Soest: „Es ist erfreulich, dass jetzt die Mittel für dieses bedeutsame Projekt der Regionale 2013, das wir in Zusammenarbeit mit dem Hochsauerlandkreis realisieren, zur Verfügung gestellt werden.“