Wasserkraft-Potenzialstandorte vorgestellt
Arnsberg – Die Wasserkraftnutzung bleibt im Fokus – das machte jetzt eine Informationsveranstaltung deutlich, zu der Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann in Arnsberg über 100 Gäste begrüßen konnte. Im Zuge des Aktionsplans „Top 10 plus“ wurden am Dienstag (11.11.) die sogenannten Potenzialstandort-Steckbriefe vorgestellt.
Rückblick: Bereits im März 2014 war im Beisein von NRW-Umweltminister Johannes Remmel die Studie „Ermittlung des erschließbaren Restpotenzials der Wasserkraft im Regierungsbezirk Arnsberg“ präsentiert worden. Damit wurde erstmals standortbezogen das technischtheoretische Wasserkraftpotenzial im Regierungsbezirk dargestellt.
Auf Basis dieser Studie wurden jetzt ausgewählte Potenzialstandorte näher betrachtet, um beispielhaft aufzuzeigen, wie eine Reaktivierung von Wasserkraftstandorten gelingen kann. Das Ergebnis sind 13 Potenzialstandort-Steckbriefe. Das heißt: Durch die Zusammenstellung wesentlicher Standortkenndaten soll Transparenz im Prozess der Standorterschließung erzeugt werden – und zwar sowohl für potenzielle Investoren und Betreiber als auch für Naturschutz- und Fischereiverbände.
Die 13 Standorte im Einzelnen:
1. Vorsperre Eichhagen
2. Heilenbecketalsperre
3. Oestertalsperre
4. Kanuwehr Hagen-Hohenlimburg
5. Wehr und Wasserkraftanlage Stiepel/Blankenstein
6. Dahlhauser Mühle
7. Wehr Meschede-Wehrstapel
8. Wehr Eslohe-Wenholthausen
9. Obermühle Padberg
10. Wehr Battenfeld
11. Wehr Messingwerk Plettenberg
12. Ausgleichsbecken Diemeltalsperre
13. Wehr Lemberger Hagen-Hohenlimburg
Nicht alle dieser 13 Standorte verfügen über ein hohes Energiepotenzial – das räumte auch Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann ein. Gleichwohl sei der Beitrag dieser Top 10 plus-Standorte insgesamt nicht zu unterschätzen. Denn wenn die Energiewende gelingen solle, müssten auch die Potenziale der Wasserkraft so weit wie möglich ausgeschöpft und somit ihr Anteil an den Erneuerbaren Energien erhöht werden. „Ich bin sicher, dass von unserer heutigen Veranstaltung wichtige Impulse ausgehen, die die Wasserkraftnutzung im Regierungsbezirk Arnsberg ein weiteres Stück voranbringen“, betonte der Regierungspräsident.
Große Wasserkraft-Potenziale bereits erschlossen
Prof. Dr.-Ing. André Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen, Autor der Potenzialstudie Wasserkraft, erläuterte den Aufbau und die Systematik der Potenzialstandort-Steckbriefe. Mit Blick auf die Potenzialstudie sagte Niemann, dass die großen Wasserkraftpotenziale im Regierungsbezirk bereits erschlossen seien. Neben dem Repowering bestehender Wasserkraftanlagen liege der Schwerpunkt daher auf der gewässerverträglichen Erschließung auch kleiner Potenzialstandorte. Dabei könnten etablierte und innovative Wasserkrafttechnologien mit effektiven Fischschutzanlagen gleichermaßen zum Einsatz kommen.
Zudem beschrieb Ulrich Windau (Dezernat für Wasserwirtschaft der Bezirksregierung) die Rahmenbedingungen der Förderrichtlinie Wasserbau und die neuen, erweiterten Fördermöglichkeiten, um die Durchgängigkeit an Wasserkraftanlagen sicherzustellen. Edgar Heisler (Dezernat für Energiewirtschaft) erläuterte die anlagenbezogenen Fördermöglichkeiten des Programms progres.nrw. Und Stefan Prott (EnergieAgentur.NRW) informierte in seinem Referat über die aktuellen Rahmenbedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2014).
Mehr Informationen zu den Potenzial-Standorten und den Referaten vom Montag sind online abrufbar – unter: .
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