Meschede/Winterberg (ske) – Die Kunsteisbahn in Winterberg steht vor einer wichtigen personellen Veränderung: Petra Sapp beendet auf eigenen Wunsch vorzeitig ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der Sportstätte und stellt sich einer neuen beruflichen Herausforderung. Die Gesellschafterversammlung des Sportzentrums Winterberg folgte diesem Wunsch und stimmte am Mittwoch der einvernehmlichen Vertragsauflösung zum 30. September 2015 schweren Herzens zu. Ursprünglich war der Vertrag bis zum 31. März 2017 datiert. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, sagt Petra Sapp. „Die Bahn und die Mitarbeiter werden immer in meinem Herzen sein. Ich habe aber eine neue berufliche Perspektive, die ich wahrnehmen möchte und die eine vorzeitige Beendigung meiner Tätigkeit an der Bahn notwendig macht.“
Die Gesellschafterversammlung beschloss gleichzeitig die Geschäftsführerstelle neu auszuschreiben. Die Erfolge von Frau Sapp zeigten, dass ohne eine hauptamtliche Geschäftsführung weder ein vor allem wirtschaftlicher Sportbetrieb noch eine Zukunftsperspektive für die Bahn entwickelt werden kann, hieß es. Gerade die Bob & Skeleton Weltmeisterschaften 2015 haben gezeigt, wie wichtig eine hauptamtliche Geschäftsführung sei. Das gelte auch für die Rodel-WM 2019.
Petra Sapp hatte die Geschäftsführung gemeinsam mit Dr. Drathen am 1. April 2012 angetreten und war für den operativen Teil zuständig. „Die Bahn in Winterberg gehört zu den exponierten Sportstätten des Leistungssports in Deutschland“, sagte die Betriebswirtin aus Schmallenberg-Arpe bei ihrem Dienstantritt. „Diese Position wollen wir ausbauen und das Interesse der Öffentlichkeit noch mehr wecken als bisher.“ Unter ihrer Federführung avancierte die Kunsteisbahn zu einer internationalen Top-Adresse. Viele vergleichen die Sportstätte mit einer „silbernen Schlange im neuen Look“. „Es geht auch und besonders um ein Stück Zukunftssicherung der Bahn“, meint Frau Sapp. Die infrastrukturellen Maßnahmen wie der Ausbau der Zielarena, die pilotträchtige Videoüberwachung mit 69 Kameras, die Energieoptimierung der Kälteanlage oder der Wetterschutz für den Eiskanal: Winterberg hat weltweit Maßstäbe gesetzt.
Das gilt auch für die überragende Bob & Skeleton-WM 2015. Gemeinsam mit dem erfahrenen „Fuhrmann“ Alois Schnorbus leitete Frau Sapp das Organisations-komitee. Der Präsident des Internationalen Bob- und Skeletonverbandes Ivo Ferriani hatte Winterberg für die WM eine „verbale Goldmedaille“ verliehen und von einer „überragenden Veranstaltung“ gesprochen. Für die OK-Chefin hatte die WM darüber hinaus einen wichtigen Mehrwert: „Für die notwendigen Investitionen gingen die meisten Aufträge an heimische Unternehmen“, erklärt sie. „Die WM war ein Erlebnis, das auch künftig Früchte trägt.“ Eine Frucht: Die nächste WM steht 2019 mit den besten Rodlerinnen und Rodlern in Winterberg an.