Verbände und Winterberger Veranstalter richten nun den Blick auf 2017
Winterberg – Für Zuschauer und Organisatoren war es so etwas wie der perfekte Tag: Morgens leichter Schneefall, um 0 Grad, pünktlich zu den Qualifikationen kam die Sonne raus. Super Stimmung unter den rund 4.500 Zuschauern und ein deutscher Erfolg: Beim Snowboard-Weltcup-Finale bescherte die Newcomerin Ramona Hofmeister mit Platz drei eine große Überraschung.
Der Pro-Jump war die große Attraktion beim einzigen Heimweltcup der deutschen Raceboarder. Ein solcher Sprung ist im Weltcupkalender eine Seltenheit. Nur in Moskau gab es etwas Ähnliches. Entsprechend hoch war die Spannung unter den Startern. Und einige von ihnen scheiterten daran, unter anderem die Vorjahreszweite und WM-Vierte von 2015 Selina Jörg (Sonthofen, 27). Auch Cheyenne Loch (Schliersee, 21) Deutsche Meisterin PSL und Deutsche Vize-Meisterin PGS 2015 stürzte im zweiten Lauf der Qualifikation. Auch Patrick Bussler (Aschheim, 31) unterlag knapp in der Qualifikation.
Den Zuschauern eröffneten sich hingegen spannende Einblicke. Gute Sicht auf die gesamte Strecke, im unteren Drittel der Sprung, alles von der Weltcup-Arena her gut einzusehen. Nicht nur in der „Weltcup-Arena“ am Fuß des Poppenberghangs standen die Zuschauer dicht gedrängt. Skifahrer und Snowboarder im Skiliftkarussell nutzten die Gelegenheit, am Pistenrand die Racerduelle hautnah zu verfolgen. Mit 4500 Zuschauern wurden die Erwartungen der Veranstalter und die Vorjahreszahl deutlich übertroffen.
Nach den Qualifikationen ruhten die deutschen Hoffnungen auf Stefan Baumeister (Feldkirchen-Westerham, 22), Anke Karstens (Bernau, 30) und Melanie Hochreiter (Bischofswiesen, 19). Bei den Damen zeichnete sich dann ein Überraschungserfolg ab. Ramona Hofmeister (Bischofswiesen, 19) erreichte im „kleinen Finale“ einen sensationellen dritten Platz und hielt für das deutsche Team die Fahne hoch.
Eine Zitterpartie war in dem aktuellen Winter das Wetter. Mehrere Grundbeschneiungen waren dem wechselhaften Wetter zum Opfer gefallen. Doch rechtzeitig zwei Wochen vor dem Rennen zog die benötigte Kälte in die Region um den Kahlen Asten und machte ergiebige Schneeproduktion möglich. Die Winterberger Pistenprofis zeigten auch dieses Mal: Im März liegt in Winterberg der beste Schnee.
Und so ziehen die Veranstalter ein durchweg positives Fazit: „Ein deutscher Treppchenplatz, die Zuschauer hatten Spaß, alles hat reibungslos funktioniert und keine schlimmen Verletzungen, was will man mehr?“, freut sich Winterbergs Tourismusdirektor Michael Beckmann. Und auch FIS Race-Director Peter Krogoll ist beeindruckt: „Die Organisation war perfekt, ein enormes ehrenamtliches Engagement und insbesondere die Bergwacht hat hochprofessionell gearbeitet.“
Nach dem Rennen richten die Winterberger Veranstalter den Blick gleich nach vorn. „Wir wollen auch im kommenden Jahr erneut einen Snowboard Weltcup ausrichten. Wenn es geht, wieder im März“, wünscht sich Beckmann. Und auch Prof. Michael Hölz, Präsident Snowboard Germany berichtet: „Wir haben am Rande des aktuellen Weltcups schon mit den Winterberger Veranstaltern und der FIS zusammen gesessen und geschaut, was wir nächstes Jahr machen können.“ Ein Doppelweltcup Samstag und Sonntag, vielleicht unter Flutlicht, darüber wird zurzeit gesprochen.