Winterberg. Abo-Gebühren in Höhe von über 16.000 Euro sammelten vier Winterberger Familien in den letzten Jahren an. Die Kripo Winterberg wirft den 24 bis 63 Jahre alten Pay-TV-Kunden aus Grönebach und Hildfeld vor, einen Pay-TV-Anbieter in etwa 30 Fällen betrogen zu haben. Die Tatverdächtigen sind untereinander gut bekannt bzw. verwandt und verwendeten nach bisherigen Erkenntnissen bei ihren Abo-Bestellungen Aliasnamen oder verfälschten ihre tatsächlichen Personalien.
So erschwindelten sie 27 Digital Receiver und 30 Smartcards samt den dazugehörigen Abonnements. Zu den seit 2003 nie beglichenen Abo-Gebühren zwischen 300 und 1000 Euro kommen die Kosten für die Receiver und Karten, so dass sich der Gesamtschaden für den Sender auf etwa 20.000 Euro summierte. Die Kripo durchsuchte Ende der letzten Woche die Wohnungen der säumigen Fernsehkunden und sorgte für ein fernsehfreies Pay-TV-Wochenende ohne Bundesliga-Konferenzschaltungen und neuste Spielfilme. In drei Wohnungen stellten die Ermittler insgesamt elf Receiver und acht Smartcards sicher. Der Verbleib der restlichen Geräte konnte noch nicht geklärt werden. Einen Handel bzw. Verkauf schließen die Ermittler jedoch aus. Sie gehen davon aus, dass die weit verzweigten Verwandtschaften ebenfalls mit „Lau-TV“ versorgt wurden. Gegen die Tatverdächtigen wurde bereits wegen diverser anderer Warenkreditbetrügereien ermittelt. Auf deren Spur kamen die Beamten nach einer entsprechenden Anzeige des Pay-TV-Anbieters. Die Ermittlungen dauern an.