Einsatz für die Gatekeeper: „Eis kratzen“ und in Feinarbeit die Piste pflegen
Winterberg – Ihr Handwerkszeug: ein Rechen und eine Schaufel. Ihre Qualifikation: solides Können auf Skiern und „Adleraugen“. Ihre Mission: die perfekte Piste. Rund zwanzig Gatekeeper glätten beim Snowboard-Weltcup am 6. März im Skiliftkarussell Winterberg die Rennstrecke. Teamleiter Thorsten Kunkel trägt die Verantwortung in punkto Streckenpflege und stellt schon im Vorfeld die Crew zusammen.
Ein „Gatekeeper“, ein Torhüter, muss kleinste Details im Blick haben. Wenn Fahrer zum Beispiel Tore touchieren oder wenn Tücher von den Stangen abrutschen, stehen die Gatekeeper Gewehr bei Fuß, um alles wieder ordnungsgemäß zu befestigen. Wie „Eiskratzer“ setzen sie die Rechen ein, um rund um die Tore Riefen der Snowboard-Kanten zu beseitigen. Und sie räumen mit der Schaufel jenen Schnee weg, den zuvor das Rutschkommando losgefahren hat.
Schon Wochen vor dem Weltcup hält Thorsten Kunkel in Abstimmung mit dem Organisationskomitee Ausschau nach Leuten, die gut Ski fahren können, und kümmert sich um die Materialbeschaffung. „Unser Werkzeug stellen die Ausrichter vom Skiklub Winterberg zur Verfügung“, sagt Thorsten Kunkel, der beim Skiclub Siedlinghausen erster Vorsitzender und Mitglied der Schischule Röbbekken ist. Man kennt sich halt – und greift sich gegenseitig unter die Arme. Wenn Snowboard Weltcup in Winterberg ist, packen alle Vereine mit an….
Steht die Crew, kann der Renntag getrost kommen. Die meisten Gatekeeper waren nämlich schon im Vorjahr dabei und wissen, was zu tun ist. „Wir verrichten die Feinarbeiten direkt an den Toren“, erzählt Thorsten Kunkel. „Damit die Snowboarder nicht wertvolle Wertungssekunden verlieren, darf die Rennstrecke keinerlei Ecken und Kanten aufweisen. Schließlich sollen alle Racer gleich gute Voraussetzungen haben.“
Während der einzelnen Läufe halten sich die Gatekeeper seitlich der Piste auf und fahren immer dann zu den Toren, wenn tatsächlich Arbeit anliegt. „Bei einer hart gefrorenen Piste haben wir weniger Einsätze. Bei Plustemperaturen, sobald der Untergrund weich wird, sind die Rillen deutlich tiefer. Dann bessern wir nach jedem einzelnen Lauf nach.“
Jeder Gatekeeper betreut selbstständig zwei Tore. Welche das sind, sagt Thorsten Kunkel vorher an – danach obliegt die Verantwortung den einzelnen Helfern. „Voriges Jahr hat das wunderbar funktioniert. Wir hatten beim Parallelslalom 15 Tore pro Seite, also insgesamt 30 an der Zahl. Dieses Mal sind es voraussichtlich ein paar weniger. Da das Fernsehen eine kürzere Rennzeit ausstrahlt, ist auch die Strecke weniger lang“, so der Teamchef. Desungeachtet sind die Gatekeeper den ganzen Tag lang auf den Beinen, angefangen beim Training bis zum allerletzten Lauf.
Einen „sehr, sehr guten Zusammenhalt“ bescheinigt Thorsten Kunkel dem Gatekeeper-Tross sowie der gesamten Weltcup-Familie. „Teil eines solch bedeutenden Sportevents zu sein und es mitzugestalten, sich in ein gut funktionierendes, großes Team zu integrieren – das macht schon Freude“, erinnert sich Thorsten Kunkel ans vergangene Jahr. Und ist zusammen mit seinen Gatekeepern schon jetzt heiß auf den kommenden Snowboard-Weltcup.
Info: www.snowboard-winterberg.de
Programm:
Freitag, den 4. März
Training PSL 8.00-12.00 Uhr
Pressekonferenz
Samstag, den 5. März
Training PSL 8.00-12.00 Uhr
Startnummernvergabe in der Weltcup-Arena 19.30 Uhr
Sonntag, den 6. März
Qualifikation 10.30-12.30 Uhr
Finalläufe 13.45-15.00 Uhr
Siegerehrung 15.00 Uhr
Weltcup-Party anschließend