Vor den Eingangstüren der Matthias-Grothe-Halle witzelte man im Vorfeld des ersten Testspiel der neuen Saison gegen die Rhöndorf Dragons: „Hab ich was verpasst? Ist heute schon das erste Saisonspiel?“. Hintergrund der Verwunderung: Trotz des ungewöhnlichen Termins am Mittwoch Abend fanden sich zahlreiche Zuschauer in der Halle ein, um den ersten Auftritt ihrer Kangaroos live zu verfolgen. Sie sollten für ihr Kommen belohnt werden, denn sowohl das Farmteam des Bonner Erstligisten, als auch die Kangaroos boten ein spannendes Spiel inklusive Verlängerung. Das am Ende eine 104:108-Niederlage (25:23/52:42/70:70/91:91) stand, ist zu dem jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung noch kein Gradmesser.
Viel wichtiger waren für die Kangaroos-Verantwortlichen die Erkenntnisse aus dem Spiel. Eine wichtige war sicherlich, dass die Neuzugänge Chris Frazier, Dennis Teuchert, Jahmere Howze und auch Moritz Schneider bereits hervorragend in das Team integriert sind und Akzente setzten. So war es Teuchert vorbehalten die ersten Punkte der Saison für die Kangaroos (per Freiwurf) zu erzielen. Anschließend zeigte er an beiden Enden des Spielfelds, wie wichtig er für die Iserlohner werden kann. Stichwort wichtig: Als nur noch eine Sekunde Restzeit auf der Spieluhr zu sehen waren, hatten die Iserlohner die Chance auf den Sieg in der regulären Spielzeit. Scharfschütze Chris Frazier bekam den Ball für den Buzzerbeater – doch verfehlte sein Ziel knapp.
Dass es noch einmal so eine spannende Partie werden würde, konnten man nach 20 gespielten Minuten nicht erwarten
Das Team von Kangaroos-Coach Milos Stankovic hatte die Begegnung über weite Strecken im Griff und war vor allem in der Offensive erfolgreich. Neben Teuchert zeigte vor allem Jozo Brkic hier seine Qualitäten. Der Center war unter dem Korb anspielbar, kämpfte mit viel Leidenschaft und schnappte sich einige Offensivrebounds. Fast folgerichtig wurde er Topscorer der Partie auf Iserlohner Seite mit 25 Punkten. Allerdings offenbarte die Defensive immer wieder große Lücken, so dass Rhöndorf zu Beginn des dritten Viertels wieder zurück in die Partie fand und beim 68:68 erstmals die Partie wieder ausglich (28.). Im Schlussabschnitt war es dann ein ausgeglichenes Spiel, zunächst mit Vorteilen für die Hausherren, doch nach 40 Minuten leuchtet das 91:91 auf der Anzeigentafel auf – also Verlängerung. Hier schafften es die Kangaroos nicht entscheidend abzusetzen und kassierten in der zweiten Hälfte der Verlängerung dann die entscheidenden Punkte.
„Es war ein super Test, der uns gezeigt hat, wo wir noch dran arbeiten müssen“, lautet das Fazit von Stankovic
„Wir haben 91 Punkte in der regulären Spielzeit kassiert, damit können wir nicht zufrieden sein. Aber daran können wir arbeiten. Es kann niemand erwarten, dass wir nach zehn Tagen gemeinsamen Training schon ein sehr gutes Basketballspiel zeigen. Wir müssen hart an uns arbeiten, dann wird es funktionieren“, so Stankovic abschließend.
Quelle: Iserlohn Kangaroos