Iserlohn – Eine bärenstarke Vorstellung haben die Iserlohn Kangaroos am Samstagabend (20.02.2021) aufs Parkett der Matthias-Grothe-Halle gebracht. Am Ende hat es jedoch nur gereicht, um den haushohen Favoriten ins Wanken zu bringen. Aber er fiel nicht. Nach 40 intensiven und hochklassigen Minuten entführten die WWU Baskets Münster den Sieg aus der Waldstadt, setzten sich knapp mit 89:85 (24:22, 18:22, 27:23, 20:18) bei den Kangaroos durch und feierten so ihren fünften Sieg in Serie.
Derby stand drauf. Und Derby war auch definitiv drin. Allein die ersten Minuten zeigten, wie intensiv dieser Abend und diese Partie werden würden. Alexander Möller markierte die ersten Punkte der Partie (2:0, 1.), im Gegenzug machte Münsters Marck Coffin fünf Punkte in Serie. Und Tanner Graham glich die Partie per Dreier wieder aus (5:5, 3.). Warum genau dieses Beispiel? Weil es sinnbildlich für die gesamte Partie steht. In der Defense ackerten beide Mannschaften mit hohem Einsatz und physischer Präsenz. Und in der Offense war ebenfalls kein großer Unterschied auszumachen. Beide Mannschaften waren im Derbymodus. Und das tat der Partie definitiv gut!
Den Schlusspunkt unter das erste Viertel setzte Iserlohns Moritz Schneider, der auf Assist von Ruben Dahmen aus der Distanz traf. Es war sein erster Dreier in der laufenden Saison überhaupt (22:24, 10.). Und im zweiten Viertel war es dann vor allem Ruben Dahmen, der die Offense der Kangaroos prägte. Alle seine zehn Zähler erzielte er im zweiten Abschnitt. Die Energie, die von der Iserlohner Bank kam, pushte das Team zusätzlich. Und sorgte dafür, dass das Team am Samstagabend eine enorme Tiefe hatte. Zur Halbzeit hatten bereits neun Iserlohner gepunktet. Und so gingen die Hausherren mit einer hauchdünnen Zwei-Punkte-Führung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie zur Alexander-Möller-Show. Zwar blieb es weiter ein Kampf mit offenem Visier. Aber der Big Man der Kangaroos war einfach nicht zu stoppen. Stand Möller nach der ersten Halbzeit bei „nur“ vier Zählern, so war er in den dritten zehn Minuten für 17 von 23 Punkten der Gastgeber verantwortlich. Immer wieder zogen die Kangaroos energisch zum Korb, schafften so Lücken und setzten Möller mustergültig in Szene. Und der exekutierte am Korb mit nahezu traumwandlerischer Sicherheit. Trotzdem ging es für die Kangaroos mit einem 67:69-Rückstand ins Schlussviertel. Auch, weil das Rebounding ein wenig der Knackpunkt im Spiel der Schützlinge von Headcoach Stephan Völkel blieb.
Es war ein Abend, der angerichtet war für dramatische und spektakuläre Augenblicke. Und die kamen in den finalen zehn Minuten. Keine Mannschaft wich zurück, beide spielten weiter intensiv – und auf allen Ebenen auf hohem Niveau. Allein in der zweiten Halbzeit wechselte die Führung zwischen beiden Mannschaften 13 Mal!
Tanner Graham glich die Partie per Dreier wieder aus (73:73, 34.). Und erst brachte Kapitän Joshua Dahmen seine Farben – ebenfalls aus der Distanz – in Führung (76:75, 35.). Dann konterte Kai Hänig für Münster, ehe Jonas Buss per Korbleger plus Foul erneut zur Iserlohner Führung traf (79:77, 35.). Im Gegenzug waren es Jan König, der die WWU Baskets im Schlussabschnitt mit zehn seiner 23 Zähler anführte, und Malcolm Delpeche, die die Partie wieder drehten. (84:79, 38.). Per Korbleger und zwei Freiwürfen brachte Toni Prostran die Kangaroos 25 Sekunden vor dem Ende aber wieder auf einen Zähler ran (85:86, 40.).
Joshua Dahmen stoppte die Uhr. Marck Coffin blieb nervenstark und verwandelte beide Freiwürfe für die Gäste aus Münster (85:88, 40.). aus der Distanz versuchte Tanner Graham schließlich, die Verlängerung zu erzwingen, gegen die enge Defense der Münsteraner geriet sein Wurf jedoch zu kurz. Den Schlusspunkt setzte schließlich Jan König, der das Spiel 0,9 Sekunden vor dem Ende für seine Farben per Freiwurf ins Ziel brachte.
STIMMEN ZUM SPIEL
Elias Marei, Iserlohn Kangaroos: „Wir haben uns sehr gut vorbereitet auf das Spiel, leider hat es nicht am Ende nicht gereicht. Wir haben gut gespielt, nehmen das positive aus dem Spiel gegen ein starkes Team aus Münster mit und bereiten uns jetzt auf das Spiel gegen Bochum vor.“
Thomas Reuter, WWU Baskets Münster: „Respekt an Iserlohn, das war wirklich ein umkämpftes Spiel. Aber genauso haben wir es auch erwartet. Wir wussten, dass Iserlohn gut drauf ist in den letzten Wochen und vielen Teams große Probleme bereitet hat. Am Ende haben wir aber zum Glück die nötigen Lösungen gefunden, um das Spiel doch gewinnen zu können.“
TEAMS & PUNKTE
Iserlohn Kangaroos: Faton Jetullahi (5/1 Dreier), Joshua Dahmen (10/2), Emanuel Francisco (DNP), Toni Prostran (12/2, 11 Assists), Moritz Hübner (4), Tanner Graham (11/3, 9 Assists), Alexander Möller (23, 7 Rebounds), Jonas Buss (5), Benjamin Dizdar (DNP), Ruben Dahmen (10/2), Elias Marei (DNP), Moritz Schneider (5/1).
WWU Baskets Münster: Jan König (23/3 Dreier, 9 Rebounds), Jasper Günther, Stefan Weß (4), Andrej König, Kai Hänig (10), Helge Baues (7/1), Marck Coffin (15/2), Oliver Pahnke (3/1), Cosmo Grühn (6/2), Malcolm Delpeche (17), Thomas Reuter (4), Max Schell (DNP).
Quelle: Iserlohn Kangaroos