Iserlohn – Acht Spiele, acht Siege: Mit einer makellosen Bilanz thronen die WWU Baskets Münster über der Nordstaffel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Am Samstagabend (19.30 Uhr, Berg Fidel) werden die Iserlohn Kangaroos versuchen, die Gastgeber um Coach Björn Harmsen zum ersten Mal in dieser Saison zu Fall zu bringen. Das wiederum wird für Headcoach Dennis Shirvan und sein Team alles andere als eine leichte Aufgabe. Denn Münster ist tief besetzt. Und durch die Bank ein starker Gegner.
Wie häufig im Sport gilt auch vor dem ProB-Knaller zwischen Münster und Iserlohn: Klappern gehört zum Handwerk. Große Töne sucht man im Vorfeld der Partie jedoch auf beiden Seiten vergebens. Ja, beide Coaches sind selbstbewusst, glauben an die Stärke ihres Teams. Öffentlicher Trashtalk: Fehlanzeige! Die Vorbereitung ist geprägt von gegenseitigem Respekt. Das zeigt auch die Tatsache, dass die WWU Baskets die Partie im Vorfeld als Spitzenspiel deklarieren – auch wenn die Kangaroos aktuell mit einer Bilanz von 5-2 „nur“ auf Rang fünf der Tabelle stehen.
Seit dem Aufstieg zur Saison 2018/19 haben sich die Münsteraner in der Spitzengruppe der ProB etabliert. Und ihr herausragender Lauf in der neuen Spielzeit lässt sich mich Zahlen eindrucksvoll untermauern. Knapp 98 Punkte erzielen die WWU Baskets aktuell pro Partie, lassen im Gegenzug nur rund 77 Zähler der Gegner zu. Sieben Spieler – inklusive des verletzten Cosmo Grühn (11,7) und seinem neuverpflichteten Ersatzmann Rijad Avdic (10,0) – punkten durchschnittlich zweistellig.
Angeführt wird das Team aus Münster vom kanadischen Shooting Guard Ryan Richmond, der 16,9 Punkte, 7,1 Assists und 4,9 Rebounds auflegt. Gefahr geht aber von allen Positionen im WWU Baskets-Kader aus. Center Adam Touray (14,1), Small Forward Stefan Weß (13,0), Point Guard Jasper Günther (12,4) und Power Forward Helge Wezorke (10,3) ölen die Scoring-Maschine. Ex-Kangaroo Thomas Reuter steuert zudem 9,4 Zähler pro Partie bei, Point Guard Andrew Onwuegbuzie ergänzt 7,9 weitere Punkte. Und mit Aufbauspieler Oliver Pahnke haben die WWU Baskets eine Defensiv-Bestie in ihren Reihen, die von der Bank unfassbar viel Energie mit aufs Spielfeld bringt.
„Die Statistiken belegen, dass Münster eine sehr homogene, gefährliche Truppe ist“, sagt Kangaroos-Headcoach Dennis Shirvan im Vorfeld der Partie. Und ergänzt: „Aber das sind wir auch. Und wir sind gut darauf vorbereitet, was uns am Samstag in Münster erwartet.“
Und aufgrund der Vorbereitung lässt Shirvan die Vergangenheit auch Vergangenheit sein. Sechs Regular Season-Spiele haben die Kangaroos und Münster in den vergangenen Jahren gegeneinander ausgetragen. Nur eines konnten die Iserlohner Korbjäger für sich entscheiden. Was sich beim Blick zurück aber zeigt: Die Aufeinandertreffen waren bis auf eine Ausnahme in der Saison 2019/20 immer intensiv. Und hart umkämpft. Somit könnten am Samstagabend gleich zwei Serien für Münster reißen. Zum einen die Siegesserie der laufenden Saison. Zum anderen die Serie von fünf aufeinanderfolgenden Siegen gegen die Kangaroos. „Für uns ist Münster Stress- und Härtetest zugleich. Ich bin überzeugt davon, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen können“, sagt Shirvan.
Für ihn liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Defense. „Wenn wir die WWU Baskets ins Laufen kommen lassen, wird es schwierig. Entsprechend wichtig ist, dass wir von Beginn an hellwach sind, unsere Energie und unsere Ideen aufs Feld bringen. Dann haben wir eine gute Chance, Münster in die Bredouille zu bringen – und erfolgreich zu sein“, so Shirvan. Fakt ist: Die spielfreie Woche hat dem Fokus der Iserlohner nicht geschadet. Die Intensität in der Vorbereitung aufs Spitzenspiel in Münster beschreibt Shirvan als „übertrieben hoch“. Die Kangaroos sind heiß auf den Vergleich mit den WWU Baskets. Sie wollen sich beweisen. Und werden am Samstagabend mit vollem Einsatz für ihre Chance gegen den ungeschlagenen Liga-Primus kämpfen.
Verzichten müssen die Kangaroos in Münster noch ein weiteres Mal auf Point Guard Moritz Schneider. Zwar trainiert er nach seiner Knieverletzung wieder in vollem Umfang und beschwerdefrei mit dem Team. „Aber er ist konditionell noch nicht da, wo er sich selber gerne hätte. Deswegen gönnen wir ihm diese Pause und freuen uns, wenn er nach der Länderspielpause wieder für uns aufläuft“, erklärt der Kangaroos-Coach.
Quelle: Iserlohn Kangaroos