Drolshagen. Der „Arbeitskreis Demografie Drolshagen“ (AKD) hat erstmalig innerhalb einer öffentlichen Veranstaltung Ergebnisse aus den Demografie-Workshops der Bertelsmann-Stiftung präsentiert. Die Demografiebeauftragte Angelika Schlicht präsentierte in einem kurzen Vortrag die Ziele und Maßnahmen, die diese Projektgruppe erarbeitet hatte.
In vier so genannten „Handlungsfeldern“ will die Stadt Drolshagen mit Zielen und Maßnahmen auf die Bevölkerungsentwicklung reagieren. Denn wie fast überall in Deutschland werden auch in Drolshagen weniger Kinder geboren und die Anzahl der älteren Menschen wird enorm steigen. Mit der Diskussion um die Schulstandorte ist das Thema Demografie in Drolshagen nun wirklich im Alltag angekommen.
Diese vier „Handlungsfelder“, in denen zeitnah Projekte erarbeitet werden sollen, heißen 1. „Kinder, Jugend und Familien“, 2. „Seniorenpolitik und Ehrenamt“, 2. „Entwicklung des ländlichen Raumes“ und 4. „Ausbildung, Bildung und Wirtschaft“.
Einiges ist in den vergangenen Monaten in Drolshagen schon geschehen. Einer „Landesinitiative Netzwerk W“ zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, von InVia und den Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Olpe hat man sich angeschlossen. Die Studie der Uni Siegen zum demografischen Wandel, das Eltern-Begleitbuch, das Projekt „Frühe Hilfen“, die Gründung eines Generationenhauses sind hier schon als „Leuchttürme“, neben vielen kleinen Verbesserungen, wie deutlich mehr Beratungsangebote, anzusehen.
„Demografie von unten ist unser Ziel“, so Angelika Schlicht. „Wir werden viele Menschen informieren und zwar genau dort, wo sie leben oder arbeiten: Die Profis in der Kinder- Jugend- und Seniorenarbeit, ebenso wie die Ortvorsteher, Dorfaktiven, die Unternehmer ebenso wie den Einzelhandel und die Vereine, von der Feuerwehr bis zum Chor. Jeder in Stadt und Land sollte die Möglichkeit haben, sich über persönliche Auswirkungen des demografischen Prozesses zu informieren.“
Information bedeutet Kommunikation und so lag es nahe, dass der AKD zu zwei ersten „Runden Tischen“ eingeladen hatte. Über 40 Profis aus der Kinder,-Jugend- und Familienarbeit hatten sich zu dieser öffentlichen Veranstaltung angemeldet. Eine überwältigende Resonanz. Und die Stimmen aus dem Publikum waren so, wie erhofft: „Endlich lerne ich die Personen einmal persönlich kennen, mit denen ich bisher nur telefoniert habe“, so eine Teilnehmerin. In dieser ersten Veranstaltung ging es jedoch nicht nur um den Informationsvortrag zum Thema Demografie und um das Kennenlernen untereinander. In einer weiteren aktiven Phase hatten alle Teilnehmer Gelegenheit an Kreativtafeln ihre Ideen zu unterschiedlichen Fragestellungen zu formulieren. Diese Ideen werden nun wiederum dem „Arbeitskreis Demografie“ vorgestellt, um dann in kleinen Unterprojektgruppen umgesetzt und realisiert werden zu können.
Zum Abschluss dieser Veranstaltung war man sich schnell einig, einmal im Jahr sollte es solch einen „Runden Tisch Kinder, Jugend und Familien“ geben.