Lennestadt. Als Steven Spielberg 1975 mit seinem Spielfilmhit „Der Weisse Hai“ die Kinos füllte, begeisterte er Millionen von Besuchern für dieses Super-Raubtier. Dem Hai bekam dieser Ruhm allerdings sehr schlecht. Für viele Menschen ist der Hai der „Inbegriff des Schreckens“ (Greenpeace) geworden. Als Resultat wird er rücksichtslos gejagt und viele Arten werden bis an die Grenze der Ausrottung gebracht. Die Ausstellung „Haie – Gejagte Jäger“ der Schweizer Hai-Stiftung – im Galileo-Park Sauerland vom 9. März bis zum 10. November 2013 zu sehen – möchte dieses faszinierende Tier den Menschen näher bringen und für Verständnis werben.
Als oberster Vertreter der Nahrungskette in seiner Biosphäre hat der Hai im Ozean die gleiche Rolle inne wie der Tiger oder der Löwe in den Weiten Asiens oder Afrikas: Durch die Jagd auf kranke und schwache Tiere hält er deren Populationen gesund und stabil und sorgt für eine ausgewogene Balance in der Natur. Doch während wir gegenüber den Raubkatzen Bewunderung für ihre Kraft, Schönheit, Intelligenz und Anmut empfinden, hat der Hai das Image der „mordenden Fressmaschine“, die man ohne Mitleid verfolgen und vernichten darf. Um die 100 Millionen Haie verlieren jährlich ihr Leben durch Menschen – in vielen Fällen nur, um aus ihren Flossen die populäre Haifischflossensuppe zu kochen.
Dagegen werden jährlich weltweit nur zwischen 50 und 80 Haiangriffe dem International Shark Attack File gemeldet, von denen nur fünf bis fünfzehn tödlich verlaufen. Der Mensch gehört nicht zum Beutespektrum von Haien, die bevorzugt Fische und Robben fressen. Dagegen werden jährlich wesentlich mehr Menschen durch Bienenstiche, Blitzschlag oder herabfallende Kokosnüsse getötet.
Die Hai-Ausstellung informiert über die faszinierende Welt der Haie – sowohl über den Lebensraum „Wasser“ als auch über die Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren und vieles mehr. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Wie kam es, dass sich die Haie in ihrer langen Entwicklungsgeschichte zu hochspezialisierten, formenreichen Top-Jägern der Meere entwickelten? Auch das problematische Verhältnis zwischen Mensch und Hai wird thematisiert.
Die Ausstellung der Hai-Stiftung (Schweiz) möchte die Besucher nicht nur über die Biologie, das Verhalten, die ökologische Bedeutung oder die Gefährdung der Haie informieren, sondern vor allem die Ängste und Vorurteile der Menschen gegenüber diesen faszinierenden Raubtieren abbauen. Ziel der Ausstellung ist es, den Besuchern die Wesensart der Haie näherzubringen. Durch Respekt und Wohlwollen sollen Maßnahmen zum Schutz dieser Tiere gefördert werden.