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Das Kulturbüro Attendorn feiert 20 jähriges Bestehen

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Attendorn. Das Kulturbüro in Attendorn feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag und verabschiedet sich von den Kinderschuhen. Dazu gibt es einen CD-Sampler, Ausstellungen, Aktionen, Konzerte zum Thema „…ab nach Hause“!.

Das Kulturbüro ist 1991 aus der offenen Jugendarbeit hervorgegangen und bietet auch heute noch aktiven und motivierten Jugendlichen die Möglichkeit, sich im öffentlichen Kulturleben zu engagieren. Damals haben sich innerhalb weniger Monate viele junge Attendorner Kulturfreunde und Bands angeschlossen. Heute zählt unser Verein über 280 Mitglieder. Das Kulturbüro ist eine Art Forum für junge und junggebliebene Menschen unserer Stadt und Region.

„Die Vorbereitungen für die Feiern zum 20 jährigen Bestehen laufen auf Hochtouren. Der Staub wird von den Plakaten und Flyern der letzten 20 Jahre gepustet, die Massen an Zeitungsartikeln werden genau so durchforstet wie auch die eigene Erinnerung. Man muss sich die Frage stellen, was bleibt hängen nach 20 Jahren Kulturarbeit? Jeder hat mit Sicherheit ganz eigene Erfahrungen und positive oder negative Eindrücke von vergangenen Veranstaltungen sammeln können und trägt somit zum Bild des Kulturbüros Attendorn bei. Bei der Förderung von heimischen Künstlerinnen und Künstlern ist die Beständigkeit ein wichtiger Aspekt, weswegen zahlreiche Kunstschaffende schon auf eine lange Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro zurückblicken können. Genau das möchte nun auch der Vorstand mal tun. Zurückblicken und vor allem festhalten, was über die Jahre erreicht worden ist. Dabei geht es um Menschen, die sich, fern ihrer Heimatstadt Attendorn, ihren Platz in der Geschichte der Kultur gesichert haben“ sagt der Vorsitzende Olaf Geschwinde.

Das Kulturbüro präsentiert sich der Öffentlichkeit unter der Überschrift „… ab nach Hause!“.

„Ländliche Strukturen prägen weite Teile Südwestfalens und genau daraus kann die Region großes Potential schöpfen. Vitale Dörfer sind ein wichtiger Standortfaktor. Doch aufgrund der demografischen Entwicklung und eines allgemeinen gesellschaftlichen Wertewandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft sowie der
zunehmenden Wanderungstendenzen hin zu den Arbeitsplätzen in großstädtischen Ballungsräumen kommt es zu einem Verlust der dörflichen Funktionsvielfalt. Gerade in diesen Herausforderungen sollte Südwestfalen allerdings eine Chance sehen, sich zu profilieren. Durch die Entwicklung neuer, überraschender und kreativer Strategien und Projektideen könnte die Region bundesweit eine Vorreiterrolle für die Lösung ähnlicher Strukturprobleme übernehmen.

Der Begriff der Großstadt ruft bei den meisten unmittelbare Assoziationen von Urbanität, Wirtschaftskraft, kultureller Vielfalt und Lebendigkeit hervor. Mit den in Südwestfalen dominierenden Klein- und Mittelstädten hingegen verbindet man eher Begrifflichkeiten wie Beschaulichkeit, stabile soziale Strukturen mit Familien und älteren Menschen. Dass es häufig auch eine sehr lebendige Kulturszene gibt, wird oft vergessen. Diese ist aber gerade für Jugendliche und junge Erwachsene ein wichtiges Kriterium für die Wahl ihres Wohnortes. Aus diesem Grund gilt es, die teilweise sehr spannenden Szenen durch innovative Projekte stärker in den Fokus der Wahrnehmung zu rücken und Südwestfalen so zu einem abwechslungsreichen und interessanten Lebensraum zu machen.“

Hierfür möchte das Kulturbüro in seiner Veranstaltungs-Reihe „Kulturräume“ das Bahnhofsgebäude nutzen. Dieses historische Gebäude, das gefühlsmäßig verbunden ist mit Erfahrungen und Erinnerungen der Attendorner Bürger und aller, die hier die Züge nutzten, ist ein Dreh- und Angelpunkt zwischen Alt und Jung, Geschichte und Zukunft. Schließlich ist der Bahnhof schon immer ein Ort für Begegnungen, Emotionen und Bewegung gewesen. Dieses Flair zu erhalten und dort Einheimische und Fremde bei jeder Art von Kulturerlebnissen zusammenzuführen – das ist die Idee.

Das Kulturbüro möchte Menschen, die in Attendorn geboren oder aufgewachsen sind und an ihrem Studienort bzw. an ihrem neuen Wohn- und Lebensort den Wert einer ungebundenen „Szene“ kennen gelernt haben, für ein Konzert, einen Vortrag oder auch eine Ausstellung zurück nach Attendorn holen. Künstler, Musiker, Literaten, Bildhauer, Fotografen oder auch Schauspieler werden in den Alten Bahnhof eingeladen. Innerhalb dieser mehrwöchigen Veranstaltungsreihe werden Workshops, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, CD-Veröffentlichungen und die Jubiläumsveranstaltung zu 20 Jahre Kulturbüro unter dem Motto „…ab nach Hause!“ stattfinden.

Am Freitag den 13. Mai findet im Alten Bahnhof in Attendorn die Eröffnungsveranstaltung statt. Hierbei wird das Programm „…ab nach Hause“ und der neue CD-Sampler „Kulturbilanz“ des Kulturbüros vorgestellt. Diese CD wird ein Abbild der letzten 20 Jahre alternativen, musikalischen Schaffens im Kreis Olpe. Eine Art
akustische Enzyklopädie von Bands, die den Zeitgeist eingefangen haben und vielleicht deswegen auch die Jahre nicht überstehen konnten, den Wandel nicht überlebten. „Wir wollen vor allem auf die Vielseitigkeit aufmerksam machen, die sich hier in Kellern, auf Dachböden und abgelegenen Proberäumen entwickelt hat.“ sagt der Vorsitzende. Angenehme, anspruchsvolle und tanzbare elektronische Klänge bringt das Kulturbüro mit seiner Reihe NACHTEXPRESS am darauffolgenden Samstag in die neue Off-Location „Alter Bahnhof Attendorn“.

Am 20. und 21. Mai präsentiert der in Attendorn aufgewachsene Produzent Michael Beckmann Filmmusik am Beispiel des Preisgekrönten Kinofilms DANCING WITH MYSELF und mit seiner Band STRANGEMEN. Unter dem Motto Jazz-Rail wird am 28.05. der Chef-Redakteur Matthias Kirsch vom Jazz-Radio Berlin die Jazzsängerin Desney Bailey mit dem Helmut Bruger Trio vorstellen und anschließend den Abend im Bahnhof mit einem kleinen Ausschnitt aus seiner riesigen Jazz-Plattensammlung beschließen.

Im Juni werden zwei gebürtige Attendorner drei Wochen lang ihre Kunstwerke in Attendorn ausstellen. Der Maler Helmut Kraus aus Berlin und der Fotograf Simon Puschmann aus Hamburg werden am ersten Juni zur Ausstellungseröffung „…ab nach Hause“ anwesend sein.

Ende Juni findet der mehrwöchige Workshop „Reencontro“ mit Künstlern des Künstlerbundes Südsauerland, fünf Gastkünstlern aus Mosambik und dem Initiator, dem Attendorner Bildhauer Volker Schnüttgen aus Portugal, statt. Hauptschwerpunkt des Workshops gilt dem gemeinsamen, öffentlichen Arbeiten in der Schalterhalle des alten Bahnhofs in den Bereichen Malerei, Fotografie und Bildhauerei.

Im Sommer verlässt das Kulturbüro den Bahnhof und präsentiert im Juli ein besonderes Open-Air Kinoerlebnis an der üNN-Halle. Dziga Vertovs „Mann mit der Kamera“ gehört zu den Klassikern der Stummfilmgeschichte. Zu sehen ist ein funkensprühendes, vor Dynamik strotzendes Filmfeuerwerk welches für zeitgenössische Vertonungen prädestiniert scheint. Das Vertonungs-Kollektiv Le Chat Électrique nimmt den treibenden Rhythmus der Bilder auf. Sie geben dem Film ein musikalisch modernes Rückgrat und heben die Zeitlosigkeit der im Film verarbeiteten Themen hervor.

Anschließend wird Attendorn wie jedes Jahr am ersten Sommerferienwochenende zum Mekka für Gaukler, Comedians, Musiker und Artisten. Vom 23.- 24. 07. ist Kinder- und Gauklerfest in Attendorn.

Am Ende der Ferien beschließ dann das Kulturbüro die Open-Air-Saison mit einem Jazzabend an einem ganz besonderen Ort mit dem Ulrich Elbracht Quartett. Die bekannten Veranstaltungen Milchkulturen in der Milchbar und die legendäre X-MAS-Party im Hotel zur Post wird es natürlich auch 2011 wieder geben. In diesem Jahr mit Einslive-DJ Hans Nieswandt.

 

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