Attendorn – Mit dem Gürzenich-Quartett Köln hat der Kulturring der Hansestadt Attendorn auch in seinem zweiten Konzert der Kammermusikreihe 2014 wieder ein exzellentes Ensemble zu Gast, welches von Kritikern und Zuhörern mit größtem Lob bedacht wird. Es gilt als ein „Streichquartett mit hoher Spielkultur“ und beeindruckt durch sein brillantes Zusammenspiel, äußerste Homogenität in der Interpretation und eine ausdrucksstarke Virtuosität.
Zu hören ist das Quartett am 30. März um 17.00 Uhr in der Evangelischen Erlöserkirche mit der Aufführung der berühmt gewordenen Passionsmusik „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn in der Fassung für Streichquartett.
Haydn schrieb dieses Werk 1786 im Auftrag eines Priesters aus dem südspanischen Cádiz als Orchestermusik für die Karfreitagsliturgie. Abgestimmt auf die kirchliche Zeremonie im Gedenken an die Todesstunde Jesu und in inhaltlicher Abstimmung mit den in den Evangelien verbürgten sieben letzten Worten des Gekreuzigten sollten sieben kurze Instrumentalsätze in getragenem Tempo entstehen, die im Wechsel mit der Lesung der Worte und Deutung durch den Priester vorgetragen werden konnten. Haydn komponierte eine Folge von 7 Sonaten und verstand es meisterlich, die in den einzelnen Aussprüchen enthaltenen Inhalte und Empfindungen eindringlich zu vertonen und eine Art Meditationsmusik zu schaffen. Eingerahmt werden die Sonaten durch eine dramatische, durch punktierte Rhythmen geprägte Einleitung und einen plötzlich losbrechenden Schlusssatz „Il Terremoto“, die Darstellung des Erdbebens zum Zeitpunkt des Todes Jesu.
Neben der Orchesterfassung erschien zeitgleich die von Haydn verfasste Bearbeitung für Streichquartett, die das Gürzenich-Quartett zusammen mit dem in Köln lebenden Schauspieler Bernt Hahn zu Gehör bringt. Der in den letzten Jahren auch durch seine Aufnahmen von Hörbüchern und eigene literarische Programme bekannt gewordene Bernt Hahn liest zwischen den einzelnen Instrumentalsätzen Texte der Schriftstellerin Luise Rinser und verdeutlicht so die Verbindung von Wort und Ton.
Die heutige Besetzung des Gürzenich-Quartetts mit Torsten Janicke (1. Konzertmeister des Gürzenich-Orchesters), Rose Kaufmann, Mechthild Sommer und Joachim Griesheimer ist ein „erlesen aufeinander eingespieltes Team“ mit herausragendem solistischen Können der einzelnen Musiker, die nicht nur führend in verschiedenen Orchestern und Kammermusikensembles tätig sind, sondern auch als Solisten mehrfach Preise gewonnen haben. Gemeinsame Auftritte in zahlreichen Konzertsälen und bei Musikfestivals mit einem weitgefächerten Repertoire begründen seit langem ihren hervorragenden Ruf.
Karten für dieses besondere Konzert in der Passionszeit sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen für 10,00 Euro und an der Konzertkasse für 12,00 Euro erhältlich. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.