Attendorn – Sie sitzen ganz selbstverständlich nebeneinander, dabei trennen sie 70 Jahre und mehr. Die Kinder des Kindergartens Regenbogenland aus Ennest sind zu Gast im Haus Mutter Anna. Kindergartenkind und Altenheimbewohner, das ist eine Begegnung der besonderen Art. Taylor weiß, Omas und Opas können manchmal nicht mehr so gut hören und sind auch nicht mehr so gut zu Fuß. Aber mit Menschen, die gar nichts mehr behalten können, haben nur die allerwenigsten von ihnen Kontakt. Das will die Kooperation zwischen dem Kindergarten und Haus Mutter Anna ändern. Deswegen besucht man sich regelmäßig gegenseitig.
„Anfangs waren die Kinder zurückhaltend, haben gestaunt, geguckt und auch viel gefragt“, weiß Edith Pospischil von Haus Mutter Anna, „Doch das hat sich schnell gelegt.“ Auf die Frage, wer mal ein Lied für eine bettlägerige Bewohnerin singen will, ist der Andrang groß. Die Kinder stehen am Bett und singen ganz selbstverständlich das Lied von der Vogelhochzeit. Das zaubert der Bewohnerin auch ein Lächeln ins Gesicht. Berührungsängste? Fehlanzeige! Gemeinsames Singen ist immer gefragt. Heute wird in der Wohnküche des Wohnbereichs das Lied von Dornröschen gesungen und die Kinder haben gleich auch ein Prinzessinnenkostüm mitgebracht. Füße wippen, Hände klatschen, die Stimmung im gemeinsamen Stuhlkreis ist bestens und viele Bewohner freuen sich, dass Kinder im Haus sind. „Kinder, das geht immer“, weiß Edith Pospischil. „Dazu bekannte Lieder, egal ob sie nun mitsingen oder nicht, sind immer willkommen.“ Ziel der Treffen ist es, Kindern und alten Menschen ein generationsübergreifendes Erlebnis zu ermöglichen und Schwellenängste abzubauen. Und so besuchen beim nächsten Mal die Bewohner wieder die Kinder in ihrem Kindergarten.
Weitere Informationen unter www.caritas-zentrum-attendorn.de.