Kreis Olpe – „Werkzeugführerschein und Werkzeugkasten“ heißt ein neues Projekt des Regionalen Bildungsbüros Kreis Olpe zur Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) in Kindertageseinrichtungen. Das Ziel dieses Förderbausteins ist es, frühzeitig das Interesse von Kindern für technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu entwickeln und handwerkliche Grundkenntnisse und Basisfertigkeiten zu vermitteln.
Daher wird das Projekt auch aus dem Innovationsbudget der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), mit 11.100 Euro gefördert. Jürgen Dax, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Olpe lobt in diesem Zusammenhang das Konzept des Kreises Olpe: „Das Projekt ist eine tolle Idee, denn so lernen die Kinder bereits im Vorschulalter spielerisch den Umgang mit Werkzeugen. Der Stolz auf ein selbstgebautes ,Werkstück‘ gibt Selbstvertrauen und ermutigt die Kinder, sich später auch an kompliziertere technische Aufgaben heranzuwagen.“
„Werkzeugführerschein und Werkzeugkasten“ ist als dreistufiges Modell mit verschiedenen Modulen konzipiert. Zunächst werden alle Kindertageseinrichtungen im Kreis Olpe mit Werkzeugkästen ausgestattet. „Wir sind der IHK sehr dankbar, dass sie unser Vorhaben finanziell unterstützt und so die Erstausstattung ermöglicht“, freut sich Christof Heimes vom Regionalen Bildungsbüro.
Zusätzlich organisiert das Bildungsbüro Schulungen für die Erzieherinnen. Neben Inhalten zum Thema „Sicherer und fachgerechter Umgang mit Werkzeugen“ umfassen diese auch die Konzeption der Veranstaltung durch Fachberater. Nach und nach werden so jeweils zwei Erzieherinnen aller 70 Einrichtungen geschult.
Dabei profitieren die Teilnehmer von den Erfahrungen, die die Kindergärten und Kitas in Kirchhundem bereits mit dem Projekt gesammelt haben. Dort war nämlich das Konzept seit 2014 – damals mit Unterstützung der Firma Mennekes – erprobt worden. „Insbesondere der Kindergarten „Die kleinen Strolche“ in Brachthausen ist Vorreiter in der technischen Bildung im Elementarbereich. Die Erzieherinnen haben zusammen mit dem Regionalen Bildungsbüro Olpe am Konzept des Werkzeugführerscheins gearbeitet und ihre Sicht für die kindgerechte Auswahl der Werkzeuge und der Werkstücke eingebracht“, erklärt Heimes. „ Und die Jungen und Mädchen sind begeistert bei der Sache und arbeiten mit voller Konzentration an verschiedenen Werkstücken aus Holz“. Als Lohn gibt es dann nicht nur das selbstgefertigte Werkstück, sondern auch den Werkzeugführerschein.
Wenn die erste Stufe überall erfolgreich umgesetzt ist, soll das Projekt auf die Grund- und weiterführenden Schulen ausgeweitet und die bereits bestehenden Angebote einer durchgängigen MINT-Förderung vom Elementarbereich bis in die Sekundarstufe I weiter ergänzt werden.
„Der Kreis Olpe ist hier auf einem guten Weg, wie die breite Unterstützung sowohl durch Unternehmen als auch den Arbeitgeberverband und die IHK zeigt“, ist Susanne Spornhauer vom Regionalen Bildungsnetzwerk sicher.