Drolshagen – Zu einem ersten Treffen des „Netzwerk Asyl Drolshagen“ hatte die Stadt Drolshagen eingeladen. Vierzig Personen waren der Einladung der Demografiebeauftragten Angelika Schlicht gefolgt, darunter Fachpersonal der Stadtverwaltung, Vertreterinnen des Kommunalen Integrationszentrum Kreis Olpe, dem Migrationsdienst der Caritas, InVia, AufWind Drolshagen, dem Herrnscheider Kindernest, dem Familienzentrum St. Clemens. Alle Ratsfraktionen waren vertreten. Auch bereits aktive Ehrenamtler, die sich schon länger für Migranten und Asylanten in Drolshagen einsetzen, waren erschienen.
„Wenn wir beim demografischen Wandel davon sprechen, dass wir immer weniger, älter und bunter werden, so ist heute unser Thema BUNT“, so Angelika Schlicht. Und weiter: „In diesem Zusammenhang bedeutet ‚bunt‘, sich als Stadt darauf einzustellen, dass immer mehr Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte unter uns leben. Dafür brauchen wir eine Willkommens-Kultur. Besonders benötigen die Menschen, die aus großer Not und nach oftmals langer Odyssee in unserer Stadt ankommen, unsere Hilfe. Was wir abends in den Nachrichten sehen, können wir vor Ort hautnah in Gesprächen erzählt bekommen. Wir müssen auf die Asylanten zugehen, uns interessieren und kümmern.“
Nach einer kurzen Einführung über die Situation in Drolshagen durch Martin Tomasetti (Fachbereichsleiter Soziales, Sicherheit und Ordnung), wurde ein zur Zeit sehr aktuelles Problem thematisiert. Denn besonders schwierig ist derzeit die Lage auf dem Wohnungsmarkt. „Wir brauchen dringendst Wohnraum für Anmietungen, jeder Leerstand ist willkommen. Momentan überlegen wir, in Bleche das Jugendhaus zu renovieren“, so Gerhard Lütticke, der erste Ansprechpartner für Asylbewerber in der Stadtverwaltung. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich bei der Stadtverwaltung zu melden, falls Wohnungen zur Verfügung gestellt werden können.
Recht schnell wurde ein Arbeitskreis von insgesamt 17 Personen gefunden, die sich als Lotsen oder Unterstützer weiterhin oder erstmals direkt für Asylanten einsetzen wollen. Dolmetschertätigkeiten, Begleitungen zu Behörden und Ärzten sind gefragt, aber auch die Hilfe bei der Suche nach Haushaltswaren und Mobiliar sowie Fahrten zu Einkäufen sind wichtig.
Die Unterstützung aus der Bevölkerung wird ausdrücklich gewünscht. Die Teilhabe am öffentlichen Leben sollte so oft wie möglich angeregt und ermöglicht werden. Besonders in den Dörfern, wo Asylanten bereits untergebracht sind oder werden, ist Unterstützung erwünscht (Hützemert, Schreibershof).
Am Dienstag, 25.11.2014, wird sich das „Netzwerk Asyl Drolshagen“ wieder treffen. Hierzu lädt die Stadtverwaltung Drolshagen die „Kümmerer“ ein. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Mehrgenerationen-Haus, Gerberstraße 37. Wer noch dazu kommen möchte, kann sich telefonisch unter 02761/970116 oder per E-Mail (a.schlicht@drolshagen.de) anmelden oder vorab informieren.