Kreis Olpe – Im März kam die Unfallkommission des Kreises Olpe zur jährlichen Vorher-Nachher-Untersuchung der Unfallhäufungsstellen zusammen. Bei der Konferenz im Olper Polizeigebäude unter der Leitung von Heinz Kirchhoff, Leiter Fachdienst Straßenverkehr des Kreises Olpe, analysierte die Expertenrunde die umgesetzten Maßnahmen an den Unfallhäufungsstellen der Jahre 2013 und 2014. Vertreten sind in dem Gremium unter der Federführung der Kreisverwaltung die Verkehrsexperten der Städte und Gemeinden im Kreis Olpe, der Bezirksregierung Arnsberg sowie der Straßenbaulastträger und der Polizei. Die Kommission untersucht Unfallursachen, wenn die Polizei bei der Auswertung feststellt, dass an ein und derselben Stelle immer wieder gleichgelagerte Unfälle passieren. Die Unfallkommission arbeitet Maßnahmen aus, um weitere Verkehrsunfälle an den Häufungsstellen zu verhindern.
„Es ist eine ständige Aufgabe der Unfallkommission des Kreises Olpe, Verkehrssicherheit zu produzieren. Dabei sollen regelmäßige Analysen, Besprechungen, Ortstermine und die jährliche Vorher-Nachher-Untersuchung dazu führen, dass weniger Verkehrsunfälle geschehen. Dass uns dies im Kreis Olpe besonders gut gelingt, zeigt sich daran, dass in den vergangenen Jahren nahezu 80 Unfallhäufungsstellen entschärft wurden, “ betonte Heinz Kirchhoff in seiner diesjährigen Stellungnahme.
Und auch bei der diesjährigen Analyse von Maßnahmen an Unfallhäufungsstellen der Jahre 2013 und 2014 konnte die Unfallkommission eine positive Unfallentwicklung erkennen: Erfolgreich entschärft wurde die Unfallhäufungsstelle auf der B 517 in Höhe der Ortschaft Eichacker in Kirchhundem. Allein im Jahr 2014 gab es dort sechs Verkehrsunfälle mit einem verletzten Verkehrsteilnehmer und Sachschäden in Höhe von ca. 20.000 Euro. In allen Fällen war die Unfallursache unangepasste Geschwindigkeit. Die Unfallkommission im Kreis Olpe beschloss Ende 2014 eine Fahrbahndeckensanierung und Aufbau einer stationären Geschwindigkeits-messanlage. Die Oberflächensanierung erfolgte bereits im Oktober 2014, die „Blitzsäule“ ist seit September 2015 in Betrieb. Anschließend gab es dort nur noch einen Sachschadenunfall, der außerdem nicht auf überhöhte Geschwindigkeit, sondern auf Unachtsamkeit zurückzuführen war. Als weitere Unfallhäufungsstellen konnte die Unfallkommission den Straßenabschnitt im oberen Bereich der L 687 zwischen Rönkhausen und Wilde Wiese (km 4,3 bis km 4,6) zu den Akten legen. Dort ereigneten sich allein in den Monaten März bis November 2014 acht zum Teil schwere Motorradunfälle mit 4 Verletzten und ca. 35.000 Euro Sachschäden. Auch stellte sich bei allen Verkehrsunfällen unangepasste Geschwindigkeit als Unfallursache heraus. Auf Weisung der Unfallkommission wurden hier in den Kurvenbereichen weitere Richtungstafeln sowie Unterfahrschutz an den Leitplanken montiert. Im September 2014 wurden Rüttelstreifen auf der Fahrbahn aufgebracht. Nach Umsetzung der Maßnahmen ereignete sich in dem genannten Bereich der L 687 nur noch ein leichter Sachschadenunfall, bei dem sich zwei Lkw bei Schneeglätte im Gegenverkehr streiften.
Außerdem konnten in den vergangenen Jahren durch straßenbauliche Maßnahmen die ehemaligen Unfallhäufungsstellen an den Einmündungen:
- Hollenbocker Straße / Hülschotter Straße in Finnentrop-Heggen
- Bruchstraße / Droste-Hülsoff-Straße in Olpe
- Benolper Straße / Gerberstraße in Drolshagen
und die Straßenabschnitte:
- auf der B 236 in Höhe des Bahnübergangs bei den Kalkwerken in Grevenbrück und
- auf der K 7 (Wilhelmshöhe) zwischen Grevenbrück und St. Claas
entschärft werden.
Kopfschmerzen bereitet den Verkehrsexperten jedoch nach wie vor die Gesamtstrecke der L 687 zwischen Rönkhausen und Wilde Wiese, obwohl dort die Unfallsituation im Bereich zwischen km 4,3 und km 4,6 – wie oben näher beleuchtet – deutlich entschärft wurde. Auf der gesamten Strecke ereigneten sich im Jahr 2014 15 Verkehrsunfälle mit 5 Schwerverletzten, einem Leichtverletzten und ca. 57.000 Euro Sachschäden. Bei 11 Unfällen waren Motorradfahrer beteiligt. Trotz Einrichtung von Rüttelstreifen, einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h sowie eines Überholverbots und Kennzeichnung als Unfallstrecke gingen die Unfälle auf der Gesamtstrecke im Jahr 2015 nicht zurück. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern verringerte sich zwar auf 7, dennoch ereigneten sich im gesamten Jahr wieder 15 zum Teil schwere Verkehrsunfälle. Mitte 2015 wurden bereits weitere Rüttelstreifen im Bereich der „Applauskurve“ aufgebracht. Die Unfallkommission wird die Situation auf der L 687 weiter intensiv beobachten und nach einer eingehenden Analyse über weitere Maßnahmen nachdenken.