Attendorn – Im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem St.Ursula Gymnasium und dem Attendorner THW Ortsverband stand in der vergangenen Woche zum zweiten Mal „Physik in der Praxis“ auf dem Stundenplan der Jahrgangsstufe 8.
Den Schülern der MINT-freundlichen Schule soll dabei die Möglichkeit gegeben werden die erlernten physikalischen Grundlagen auch in der praktischen Anwendung zu erleben.
Die Unterrichtseinheit startete für die Schüler mit der Fahrt in den typisch blauen Einsatzfahrzeugen zum THW Stützpunkt. Auf dem Gelände angekommen konnten sich die Teilnehmer schon ein Bild von den bevorstehenden Aufgaben machen.
Bevor der praktische Teil jedoch starten konnte gab es eine kurze Vorstellung der Struktur und der Aufgaben des THW Ortsverbands.
In kleinen Gruppen zu je 5 Schülern konnten die Schüler dann unter Anleitung der THW Helfer die vorbereiteten Stationen durchlaufen.
An der ersten Station sollte ein LKW über eine Stecke von 15m mit Muskelkraft bewegt werden. Gelöst wurde diese schwere Aufgabe dann mittels eines Mehrzweckzugs an dem unterschiedliche Anschlagmethoden getestet werden konnten (direkter Zug / lose Rolle).
Weiter ging es dann zum nächsten LKW, der um 30 cm angehoben werden sollte. Zum Einsatz brachten die Teilnehmer dabei die pneumatischen Hebekissen.
Die dritte Station verdeutlichte mittels des Einsatzgerüstsystems wie sich Kräfte verteilen und auch gezielt umleiten lassen. Dazu wurde von den jeweiligen Gruppen ein Dreibock aus Gerüstteilen erstellt und eine Tauchpumpe mithilfe eines Kettenzug angehoben.
Bei der vierten Station wurde dann eine Last mittels hydraulisch betriebenen Geräten angehoben. Dazu benutzten die Teilnehmer einen Rettungssatz bestehend aus Schere und Spreizer, um einen kleinen See-Container anzuheben. Derselbe Container wurde zum Vergleich auch nochmal mit Hydraulikstempeln angehoben, die allerdings mit einer manuellen Pumpe bedient werden mussten.
Als letzte Station wartete dann der Ladekran der Fachgruppe Wassergefahren auf die Teilnehmer. Nach einer kurzen Erklärung der Funktionsweise und der Fähigkeiten des Krans wurden die zugrundeliegenden physikalischen Zusammenhänge erläutert z.B. Druckfestigkeit des Bodens, Standmoment und Kippmoment. Natürlich durfte auch der praktische Teil nicht fehlen und jeder Teilnehmer durfte eine Last anheben.
Die aktive Beteiligung und das große positive Feedback durch die Schüler bestätigten, dass die zuvor im Unterricht gelernten physikalischen Grundlagen in der Praxis identifiziert und angewandt werden konnten. Positiv für die THW-Jugend ist, dass bei einigen Schülern sicherlich Interesse an der Arbeit des THW geweckt werden konnte.