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Projektkurs „Sauerland Powerland!?“ erforscht die Heimatregion

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Lennestadt – Landwirtschaft im Tropischen Regenwald, Migration in Afrika, die Merkmale der „Global City“ Singapur – die Themen des Erdkundeunterrichts sind inhaltlich wie räumlich weit gestreut und die Schülerinnen und Schüler lernen viel über globale Entwicklungen und Strukturen. Doch was passiert vor unserer Haustür? Was bietet die Heimatregion, das Sauerland bzw. – noch etwas weitergefasst – Südwestfalen? Dieser Frage gingen die 22 Schülerinnen und Schüler des Projektkurses „Sauerland Powerland!?“ am Städtischen Gymnasium Lennestadt unter der Leitung von Erdkundelehrer Mark-André Vogt und in Zusammenarbeit mit der Südwestfalen Agentur genauer auf den Grund.

Dabei konnten die Schüler Themenstellungen erarbeiten, die sie sich frei auswählen konnten. Der Rahmen für diese neue Variante der etwas verstaubten „Heimatkunde“ wurde durch den neuen Kurstyp „Projektkurs“ gesetzt. In einem Projektkurs, den Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase eines Gymnasiums anwählen können, gibt es weder Lehrbücher noch einen vorgegebenen Lehrplan. Lediglich das Thema wird im Vorfeld von der Lehrerin bzw. dem Lehrer festgelegt. Angebunden ist der Kurs an ein Schulfach, welches die Teilnehmer des Kurses parallel belegen müssen – in diesem Fall Erkunde. Am Ende des Schuljahres stand nun ein Produkt, welches die Schülerinnen und Schüler eigenständig erarbeitet haben.

Zeigen großes Interesse für ihre Heimatregion: die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses am Städtischen Gymnasium Lennestadt zusammen mit ihrem Lehrer Mark-André Vogt (3. v.r.) sowie Dr. Stephanie Arens (2. v.r) und Martin Müller (r.) von der Südwestfalen Agentur (Foto: Südwestfalen Agentur).
Zeigen großes Interesse für ihre Heimatregion: die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses am Städtischen Gymnasium Lennestadt zusammen mit ihrem Lehrer Mark-André Vogt (3. v.r.) sowie Dr. Stephanie Arens (2. v.r) und Martin Müller (r.) von der Südwestfalen Agentur (Foto: Südwestfalen Agentur).

Was bedeutet Heimat?

Zu Beginn des Kurses stand die Auseinandersetzung mit der Thematik: Was bedeutet Heimat, welche Vorzüge, welche Probleme gibt es bei uns? Neben der inhaltlichen Erarbeitung bei den Kurssitzungen stand auch ein Besuch im Altenhundemer Rathaus auf dem Programm, wo unter anderem Bürgermeister Stefan Hundt lokale Fragestellungen vorstellte. Darüber hinaus kooperierte der Kurs mit der Südwestfalen Agentur mit Sitz in Olpe, welche im Rahmen der Regionale 2013 vielfältige Projekte realisiert, die dem Kurs näher erläutert wurden. Aus diesen Inhalten entwickelten die Projektkursteilnehmer Ideen, die dann zu konkreten Projekten wurden.

So dokumentierte und bewertete eine Schülergruppe beispielsweise Orte für Jugendliche, die im Lennestädter Raum vorzufinden sind: „Was denken eigentlich meine Altersgenossen über unsere Heimat und wollen sie eigentlich auch zukünftig hier leben?“ lauteten dabei spannende Fragen. Mit Hilfe einer Umfrage an mehreren Lennestädter Schulen konnten zwei Schülerinnen einen repräsentativen Eindruck abliefern, wie die Jugendlichen vor Ort denken; etwa darüber, welche Rolle Traditionen und das Vereinsleben spielen. Egal ob im DLRG Oberhundem oder im Musikverein Rinseke – Projektgruppen haben so das lebendige Vereinsleben im Film- und Printmedium dokumentiert. Auch über die Lennestädter Grenzen hinaus wurde gearbeitet. So stellten drei Schülerinnen eine umfangreiche Dokumentation über die Skiregion Winterberg zusammen.

„Das Fazit der Kursteilnehmer war durchweg positiv, obwohl viel Zeit und Energie in die Projektarbeit gesteckt werden musste. Denn die Chance mal genauer zu schauen, was die Jugendlichen vor Ort interessiert und was sich wissenschaftlich aufarbeiten lässt – das bot der Projektkurs“, sagte Mark-André Vogt.

Wie engagiert sich der junge Lehrer für seine Heimat einsetzt, die er selbst fürs Studium ein paar Jahre in Richtung Großstadt verlassen hat, zeigen auch die beiden südwestfälischen SchülerInnenwettbewerbe „Was wäre die Welt ohne unserer Region Südwestfalen?“ (2011/2012) sowie „Südwestfalen 360° – die eigene Region entdecken, erleben, erfahren.“ (2014). Die hat er nämlich mit weiteren engagierten Lehrerinnen und Lehrern aus der Region und gemeinsam mit der Südwestfalen Agentur ebenso mitentwickelt. Und damit nicht genug: Da die Heimat so viel zu bieten hat, gibt es auch im aktuellen Schuljahr wieder einen Projektkurs. Auch hier sind die Schülerinnen und Schüler momentan auf der Suche nach spannenden Themen, die vor ihrer Haustüre liegen.

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