Kreis Olpe. „Warum führt das Jugendamt des Kreises Olpe keine aktuelle Elternbefragung durch, um den zukünftigen Bedarf an Betreuungsplätzen für unter drei jährige Kinder konkret zu ermitteln“, fragt die jugendpolitische Sprecherin der SPD- Kreistagsfraktion, Renate Kraume, in einer schriftlichen Anfrage zum Jugendhilfeausschuss am 29.05.2012.
Den Hintergrund erklärt Fraktionsvorsitzender Thomas Förderer: „Ab August 2013 hat jedes Kind im Alter von 1 und 2 Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in Tageseinrichtungen oder Kindertagespflege. Um auf diesen Zeitpunkt vorbereitet zu sein, benötigt jede Kommune belastbares Wissen darüber, welchen Bedarf die Eltern höchstwahrscheinlich einfordern werden“.
Einige südwestfälische Jugendämter hätten in der Zeit vom 16. April bis zum 11. Mai 2012 eine Elternbefragung zum Betreuungsbedarf ihrer Kinder unter 3 Jahren durchgeführt. Diese Elternbefragung werde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) gefördert.
Der Forschungsverbund DJI/TU-Dortmund habe in Kooperation mit dem Institut für Soziale Arbeit in Münster Städten und Gemeinden ein Angebot für eine Elternbefragung zum Betreuungsbedarf für unter 3-Jährige unterbreitet. Die Technische Universität Dortmund habe in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut ein Befragungsinstrument einschließlich erprobter Auswertungsroutinen entwickelt, das in jeder Kommune eingesetzt werden könne. Im Ergebnis erhalte die Kommune nach Abschluss der Erhebung einen ausführlichen Bericht, u.a. über die aktuelle Zufriedenheit mit der eigenen Betreuungssituation sowie die Betreuungsbedarfe für jeden Planungsbezirk der Stadt bzw. jede relevante Gemeinde des Landkreises.
„Es ist notwendig, dass verlässliche Betreuungsbedarfe der Eltern vorliegen, um die Planung für ausreichend Betreuungsplätze gezielt voran zu treiben und somit den Rechtsanspruch der Kinder zu gewährleisten“. Außerdem wäre es interessant gewesen, die Zufriedenheit der Eltern mit den vorhandenen Betreuungsplätzen im Kreis Olpe zu ermitteln, argumentieren die SPD-Politiker.