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„Störig!“: Kleidung und Mode im Sauerlend zwischen 1870 und 1970

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Lennestadt – Das Museum der Stadt Lennestadt und der Heimat- und Verkehrsverein Grevenbrück e.V. zeigen noch bis zum 15. Juni eine Sonderausstellung. Die Ausstellung vermittelt einen ersten Einblick in die Geschichte der Kleider(ordnung) und des Modebewusstseins im Sauerland. Sie beginnt in den Zeiten, als man (und frau) sich fast ausschließlich hochgeschlossen und dunkel kleidete(n), präsentiert die körperbefreienden Schnitte der 1920er und 1930er Jahre, die modischen Höhepunkte der Fünfziger und endet mit dem Auftauchen des Minirocks als modisches Wagnis Ende der 1960er Jahre. Zu sehen sind Arbeits-, Fest- und Hochzeitskleidung, Wäsche und Accessoires aus 100 Jahren.

Foto: Stadt Lennestadt
Foto: Stadt Lennestadt

Anhand dieser Beispiele und ergänzt durch Fotografien, Filmausschnitte und Texte geht die Ausstellung der Frage nach, was Kleidung über den Alltag und Festtag der Menschen, über die Rollenbilder von Männern und Frauen, über gesellschaftlichen Status und Wandel, über Lebenseinstellungen und Modebewusstsein erzählt. Sie zeigt die Lust, sich schön zu kleiden aber auch die Last, die das bedeuten konnte. In einer kleinen Wortkunde erfahren die Besucher/-innen zudem, was sich hinter dem „Bonzeler Hochwasser“ oder einem „Friggeläppchen“ verbirgt und ab wann schön gekleidete Menschen als „wahne störig“ galten.

Weitere Themen sind die handwerkliche und industrielle Fertigung von Textilien in der Region, die Vielzahl von Textilgeschäften in den Dörfern und der hohe Stellenwert, den das Selbermachen, Flicken und Ändern der Kleidung in den Familien bis in die 1960er Jahre hinein hatte.

Foto: Stadt Lennestadt
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