Die Prinzengarde Köln 1906 e.V. brachte mit ihrem Auftritt auf dem Schiff „RheinEnergie“ die Stimmung zum Kochen
Olpe/Köln – Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen ist am Freitag (10. Februar) in vielen Städten der „Tag der Kinderhospizarbeit“ begangen worden. Bundesweit informierten Initiativen, Geschäfte, ambulante und stationäre Kinderhospize über die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und deren Familien und riefen die Menschen zur Solidarität mit ihnen auf. Mit einem „grünen Band“ an Autos, Taschen oder Fenstern zeigten Unterstützer ihre Verbundenheit mit den Familien. Die zentrale Veranstaltung fand in diesem Jahr auf einem Rheinschiff am Kölner Altstadtufer statt.
Die Feierstunde an Bord der „MS RheinEnergie“ in Köln bot ein informatives und sehr unterhaltsames Programm. Durch den Abend führten die WDR-Journalisten Pamela und Gisbert Baltes. Mehrere prominente Botschafter des Deutschen Kinderhospizvereins waren unter den Gästen: TV-Moderator Ralf Caspers und Jens Nowotny ebenso wie Heike Henkel, die Schirmherrin des Ambulanten Kinderhospizdienstes in Köln. Das Jazzensemble des Landespolizeiorchesters unter Leitung von Hans Steinmeier bot den musikalischen Rahmen. Im zweiten Teil des Abends brachten das Kölner Kinder-Dreigestirn 2012 und die Prinzengarde Köln 1906 e.V. mit ihren Auftritten die Stimmung auf dem Schiff zum Kochen bringen.
Aus Anlass des Tages der Kinderhospizarbeit forderte der Verein dazu auf, erkrankten Kindern und deren Familien die Teilhabe im normalen Alltag zu ermöglichen. Sie seien Teil unserer Gesellschaft, des sozialen Lebens, in der Schule oder in Vereinen. „Die Tatsache einer lebensverkürzenden Erkrankung eines Kindes löst verständlicherweise oft Ängste aus. Eine Reduzierung auf ihre Erkrankung und den bevorstehenden Tod der Kinder verhindert aber allzu oft einen normalen Umgang“, erklärte Margret Hartkopf, Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhospizverein e.V. .
Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes überbrachte ein Grußwort der Stadt.
Die Angst etwas Falsches zu sagen oder zu tun führe oft dazu, gar nicht zu reagieren. „Über Alltagsthemen mit den Betroffenen zu reden, sie mit einzubinden in einen Sportverein oder sie Teil eines Theaterstückes werden zu lassen – das ist es, was Teilhabe für diese Familien bedeutet“, erläuterte Hartkopf. Und es gebe gute Beispiele. So sei Jonas Teil eines örtlichen Fußballvereines. Er spiele nicht aktiv in einer Mannschaft, dafür organisiert der an Muskelschwund erkrankte Jugendliche Turniere und entwirft mit Unterstützung Plakate. „Er wird auf der Straße angesprochen. Nicht auf seine Krankheit, sondern auf die Erfolge seines Teams und auf die gelungene Veranstaltung“.
Mit vielen Aktionen und Veranstaltungen in vielen Städten wurde der bundesweite „Tag der Kinderhospizarbeit“ begangen. Die Bevölkerung war dazu aufgerufen, sich mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und deren Familien zu solidarisieren. Mit einem „grünen Band“ an Autos, Taschen oder Fenstern zeigten Unterstützer ihre Verbundenheit mit den Familien.
Betroffene Familien hatten sich am 10. Februar 1990 im Deutschen Kinderhospizverein e.V. zusammengeschlossen, um das Thema schwerstkranke und sterbende Kinder aus einem Tabubereich herauszuholen und das erste deutsche Kinderhospiz auf den Weg zu bringen. Dieser Tag gilt daher als Beginn der Kinderhospizarbeit in Deutschland. Der Verein betreibt 18 ambulante Kinderhospizdienste, davon einen davon in Kooperation mit einem anderen Träger. Unter seinem Dach bietet die Deutsche Kinderhospizakademie jährlich mehr als 50 Seminar-, Begegnungs-, Tagungsangebote und Weiterbildungen an.
Text: Heiner Brock