Kreis Soest ermöglicht beim Girls‘ und Boys‘ Day Blick hinter die Kulissen
Soest – 20 Jugendliche warfen am Donnerstag, 23. April 2015, beim bundesweiten Girls‘ und Boys‘ Day einen Blick hinter die Kulissen der Kreisverwaltung. Mit dabei waren 15 Mädchen und fünf Jungen in neun verschiedenen Abteilungen. Beim Mädchen- und Jungen-Zukunftstag erleben Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klassen in ganz Deutschland einen Tag lang Berufe, die nicht ihrem bevorzugten Berufswahlschema entsprechen.
Die Abteilungsleiterin Personal Ricarda Oberreuter zeigte sich bei der Begrüßung erfreut darüber, dass auch wieder mehrere Jungen einen Einblick in die Verwaltung bekommen wollen. „In den Ausbildungsberufen des allgemeinen Verwaltungsdienstes setzen sich häufig Mädchen in den Auswahlverfahren durch. Wir werben daher intensiv um mehr männlichen Nachwuchs für diese Ausbildungszweige“, betonte sie.
Die Jugendlichen hatten Gelegenheit, in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz, Bauen, Immissionsschutz, Liegenschaftskataster und Vermessung, GIS, Soziales, Gesundheit, Schule und im Rettungszentrum Soest beim Rettungsdienst Berufsfelder der Kreisverwaltung kennen zu lernen.
Nachmittags moderierte Gleichstellungsbeauftragte Petra Nagel eine Informationsveranstaltung im Sitzungssaal. Eva-Maria Rudolphi stellte dabei auch die Jugend- und Auszubildendenvertretung der Kreisverwaltung Soest vor. Ausbildungsleiterin Christiane Kirk erläuterte mit dem Praktikumsverantwortlichen Elmar Diemel, welche Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten beim Kreis bestehen, was bei Bewerbungen zu beachten ist und wie Einstellungsverfahren ablaufen.
„Viele Mädchen schöpfen trotz guter Schulausbildung ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus. Sie zögern immer noch, technikorientierte Berufe oder Studiengänge zu ergreifen“, hält Gleichstellungsbeauftragte Petra Nagel den Girls‘ Day für eine wichtige Sache. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland zeichne sich gerade in technischen und techniknahen Bereichen der Arbeitswelt ein Nachwuchskräftemangel ab. Deshalb werde es für die weitere wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein, das Potenzial von Frauen insbesondere in den MINT-Berufen zu nutzen.
Petra Nagel: „Durch den Girls‘ Day sollen Mädchen ihr Berufswahlspektrum erweitern. Es ist wichtig, auch in technischen Bereichen die Anzahl von Frauen in Führungspositionen und als Unternehmerinnen weiter zu steigern. Jungen nutzen diesen Tag immer häufiger, um sich über Berufsfelder zu informieren, in denen Männer unterrepräsentiert sind. In sozialen, erzieherischen und pflegerischen Ausbildungsbereichen herrscht ein deutlicher Bedarf an interessierten und kompetenten männlichen Nachwuchskräften.“
Die 20 Jugendlichen, die den Girls‘ und Boys‘ Day in der Kreisverwaltung verbrachten, sind zwischen 13 und 16 Jahren alt. Sie besuchen Sekundar- oder Gesamtschulen, Haupt- oder Realschulen sowie Gymnasien in ihren neun Heimatkommunen.