Kreis Soest – Der Arbeitskreis Selbsthilfe im Kreis Soest feiert 15-jähriges Bestehen. Doch statt eines Jubiläumskuchens wollten die 15 Gruppenleiter lieber der Selbsthilfe ein Gesicht geben. Mit einer Plakataktion soll dies nun geschehen. Sieben Ehrenamtliche ließen sich ablichten und zeigen sich unter dem Motto „Wir leben Selbsthilfe im Kreis Soest! – Wir und viele andere“.
„Ziel der Aktion ist es, der Selbsthilfe ein Gesicht zu geben und so Mitmenschen zu zeigen, dass sich in Selbsthilfegruppen Menschen wie du und ich treffen. Ob nun jemand an Diabetes oder Depression erkrankt ist, es ist wichtig, dass die Betroffen darüber reden und offen mit ihrer Krankheit, oder der eines Angehörigen, umgehen“, erklärt Barbara Burges von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) des Kreises Soest. Sie leitet den Arbeitskreis Selbsthilfe und unterstützt die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter. Von „Wie gründe ich in meiner Gemeinde eine Selbsthilfegruppe zum Thema xy?“ bis hin zu Aktionen und Kommunikationstipps zur Leitung einer Gruppe ist alles dabei. Im Abstand von acht Wochen trifft sich der Arbeitskreis und spricht über aktuelle Themen, Probleme und Pläne. „Die Gruppe stärkt sich gegenseitig. Unter anderem dadurch, dass die Mitglieder erleben können, wie andere Selbsthilfegruppen arbeiten und sich Tipps holen“, so die KISS-Leiterin.
Für das Plakat ließen sich ablichten: Andreas Ruth (Gruppe „Diabetiker“; Soest), Jürgen Nehmke (Gruppe „Sucht“; Soest), Albrecht Kersting (Gruppe „Gewaltopfer-Hilfe“; Werl), Petra Kerkenberg (Gruppe „Depression“; Soest und Werl), Inge Vorhoff (Gruppe „Frauenselbsthilfe nach Krebs“; Wickede/Menden), Christian Schüfer (Gruppe „Junge Suchtkranke“; Soest) und Martina Mues (Gruppe „Eltern depressiv erkrankter Kinder und Jugendlicher“; Lippstadt).
„Es ist immer gut, wenn die Gruppe ein Gesicht bekommt, deshalb habe ich mich auch dazu entschlossen bei dem Plakat mit zu machen“, berichtet Marina Mues. Mit ihrem Schritt in die Öffentlichkeit möchte sie Eltern depressiv erkrankter Kinder ermutigen, auch an sich selbst zu denken. „In der Regel haben die Jugendlichen einen Therapeuten, der mit ihnen über alles spricht. Viele Eltern und Angehörige stehen allerdings mit ihren Sorgen und Schuldgefühlen allein.
Etwa 160 Selbsthilfegruppen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Hilfsangeboten gibt es im Kreis Soest. Die Kontaktdaten sind bei Barbara Burges erhältlich, Telefon 02921/302162 oder barbara.burges@kreis-soest.de.