Lippstadt – Das Abitur in der Tasche – und nun? Studieren gehen oder doch lieber eine Ausbildung machen? Überlegungen, mit denen sich vor rund einem Jahr auch die 18-jährige Pia Ruhmann beschäftigte. Sie entschied sich jedoch für einen anderen Weg und absolviert seit September ihren Bundesfreiwilligendienst im städtischen Fachdienst Kultur und Weiterbildung.
„Ich wollte nach der Schule erst einmal ein bisschen „Arbeitsluft“ schnuppern“, verriet die junge Lippstädterin, die ursprünglich Kultur- und Eventmanagement studieren wollte. „Als ich dann durch einen Zeitungsartikel vom „Bufdi“-Angebot im Kulturbereich der Stadt Lippstadt erfuhr, habe ich mich direkt beworben. Ich freue mich, dass mir die Arbeit eine abwechslungsreiche und interessante Alternative zum Studium bietet.“
Lässt sie die vergangenen Monate ihres Bundesfreiwilligendienstes Revue passieren, fallen ihr neben spannenden Begegnungen mit verschiedenen Künstlern auch zahlreiche Projekte ein, an denen sie mitwirkte. Unter anderem führte sie im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung eine Umfrage unter Jugendlichen zu deren Kultur- und Freizeitverhalten durch und war auch an der Realisierung des Lippstädter Kulturhandbuches maßgeblich beteiligt. Dass sich ihr Aufgabenbereich jedoch nicht nur auf das Stadtarchiv, die Musikschule oder das Stadtmuseum beschränkt, macht ihr Einsatz an einem ganz anderen Ort deutlich. Jeden Mittwoch geht es für sie in den Elisabeth-Kindergarten um dort Tanz- und Theaterpädagogin Dagmar Weinert bei einem Theaterprojekt zu unterstützen. „Das Arbeiten mit den Kindern macht großen Spaß. Ich freue mich schon jetzt auf die im Juni stattfindende Aufführung im Stadttheater“, so die begeisterte Bundesfreiwilligendienstlerin. Bevor es auf der Showbühne jedoch heißt „Vorhang auf“, steht noch ein anderer Termin auf ihrer Agenda. Zum krönenden Abschluss ihrer Bufdi-Zeit wird sie zum Hansetag nach Lübeck reisen, um dort als Jugenddelegierte der Stadt Lippstadt am Youth-Hansa-Programm des 34. Internationalen Hansetages teilzunehmen.
Eine Dienstreise der anderen Art führt die Jugendliche regelmäßig nach Bad Oeynhausen. Über das Jahr verteilt finden dort jeweils für eine Woche spezielle „Bufdi“-Seminare statt, bei denen neben dem Erfahrungsaustausch sowohl die Förderung sozialer Kompetenzen als auch das Vertiefen politischer Bildung im Vordergrund stehen.
Noch bis Ende August wird sie das Team des Kulturbereichs unterstützen. Dann heißt es Abschied nehmen, um nach Ravensburg aufzubrechen. Dort wird sie sich einem dualen BWL-Studium im Bereich der Freizeitwirtschaft widmen. Doch rückblickend auf die vielen Erfahrungen, die sie in den letzten Monaten bereits sammeln konnte, sieht sie sich für die neuen anstehenden Aufgaben gut gerüstet und ist schon jetzt sicher: „Ich habe mit dem Bundesfreiwilligendienst alles richtig gemacht.“
Kulturbegeisterte, die zum 1. September 2014 Interesse an einer „Bufdi“-Stelle haben, sollten sich kurzfristig bewerben, da nach Auskunft des zuständigen Bundesamtes für Familien und zivilrechtliche Aufgaben aufgrund des großen Interesses die bundesweit verfügbaren Stellen insgesamt kontingentiert werden mussten. Für weitere Informationen steht Wolfgang Streblow, Fachdienstleiter Kultur und Weiterbildung auch telefonisch unter der Rufnummer 02941/980284 zur Verfügung.
Weitere Einsatzstellen im Bundesfreiwilligendienst, die voraussichtlich zum 1. September 2014 besetzt werden können, bietet die Stadt Lippstadt in ihren Kindertageseinrichtungen „Esbeck“ und „Blauland“ an. Rückfragen hierzu beantwortet der Leiter des Fachdienstes Allgemeine Jugendhilfe, Klaus Rennkamp, unter der Rufnummer 02941/980701.