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Foto-Ausstellung erzählt Migrationsgeschichte

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Soest – „Geteilte Erinnerungen“ lautet der Titel der Fotoausstellung, die anlässlich des zweiten Diversity-Tags, 3. Juni 2014, derzeit im Foyer des Kreishauses zu sehen ist. 23 Bilder aus dem Archiv des Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) erzählen von der ersten Migrantengeneration, die um 1955 als Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Zu sehen ist die Ausstellung bis Donnerstag, 6. Juni.

Nach der kurzen Eröffnung durch Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Soziales des Kreises, und Ulrike Burkert von der Zentralen Steuerungsunterstützung des Kreises, führte die Museologin Sandra Vacca durch die Ausstellung. Vacca ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei DOMiD und hat als geborene Französin mit italienischen Eltern selbst einen Migrationshintergrund. So spickte sie ihre Erläuterungen zu den Fotografien mit persönlichen Erinnerungen.

Die Museologin Sandra Vacca führte am Dienstag, 3. Juni 2014, durch die Fotoausstellung „Geteilte Erinnerungen“ und gab dabei einen Einblick in die Arbeits- und Lebenswelt der ersten Generation von Migranten in Deutschland (Foto: Judith Wedderwille/Kreis Soest).
Die Museologin Sandra Vacca führte am Dienstag, 3. Juni 2014, durch die Fotoausstellung „Geteilte Erinnerungen“ und gab dabei einen Einblick in die Arbeits- und Lebenswelt der ersten Generation von Migranten in Deutschland (Foto: Judith Wedderwille/Kreis Soest).

Zu sehen sind typische Momentaufnahmen aus dem Leben eines Gastarbeiters, von der Rekrutierung über die neue Unterkunft in Deutschland bis hin zu Freizeitaktivitäten. Ein Bild zeigt beispielsweise Menschen in einer langen Warteschlange. Das Foto entstand in einer Außenstelle des deutschen Arbeitsamts in Istanbul. Der große Andrang vermittelt einen Eindruck davon, wie viele Menschen eine Chance auf einen höheren Arbeitsverdienst im Ausland nutzen wollten. Doch so einfach sollte der Weg nach Deutschland für viele Arbeitswillige nicht sein. Ausführliche und teilweise sehr unangenehme Gesundheitschecks mussten sie über sich ergehen lassen.

Doch auch freudige Momente sind festgehalten worden: gemeinsames Fußball spielen, Picknicken mit der Familie und Freunden im Park. Gemeinsame Interessen halfen dabei, sprachliche Barrieren zu überwinden und so zueinander zu finden. Die Vielfalt wurde aktiv gelebt und unterstützt.

Ergänzt werden die Archivbilder des DOMiD von regionalen Zeitzeugnisse aus dem Kreisarchiv. So ist in einer alten Statistik aufgeführt, das 1970 im Kreis Soest der Anteil an Ausländern bei vier Prozent lag. Zum Vergleich: 2014 hat jeder 5. Einwohner des Kreises Soest einen Migrationshintergrund.

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