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„Heimatgeschichte aus Smartphone-Sicht“

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XXL-Projekt zwischen VHS Lippstadt, Dreifaltigkeits-Hospital, CEWE und Schulen

Lippstadt – Seit Ende März sind die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Erwitte, Marienschule, Ostendorf und Evangelischen in Lippstadt mit Ihren Smartphones auf Motivsuche in der Heimatregion unterwegs. Die Aufgabe besteht darin, Fotomotive aus Sicht eines älteren Menschen, der vor vielen Jahren in ihrem Alter war, auszuwählen.

Spannende Fragen stehen hier im Fokus: Welche regionalen Ecken sind für ältere Menschen wohl ansprechend? Welche Gebäude gab es bereits vor 60 bis 80 Jahren in meiner Region? Wie löse ich Emotionen auf meinen Fotos aus? Welche Requisiten können hier hilfreich sein? Welche Erinnerungen kann ich bei älteren Menschen damit wecken? Welche Geschichte möchte ich mit meinem Foto erzählen?

Die gemeinsame Projektidee stammt von Frauke Mönkeberg, VHS-Leitung, und Christian Larisch, ehemaliger Geschäftsführer des Dreifaltigkeits-Hospitals. „Durch unseren Erfolg mit der LED-Lichtmalerei-Fotografie auf der photokina 2014 in Köln kamen Herr Larisch und ich ins Gespräch, denn auch er interessiert sich für das Thema Fotografie.“, berichtet Frauke Mönkeberg. „Ich hatte schon länger die Idee, ein Projekt mit Jung und Alt und moderner Technik ins Leben zu rufen“, ergänzt Christian Larisch. Nach nur einem Gesprächstermin stand die Kernidee des XXL-Kooperationsprojektes „Heimatgeschichte aus Smartphone-Sicht“ fotografiert von jüngeren für ältere Menschen mit der VHS Lippstadt – Dreifaltigkeits-Hospital – CEWE.

Maria Bruns (sitzend), Franziska Bruns, Maike Krebber (von links) in der Klosterkirche Liesborn (Foto: Oliver Schulte).
Maria Bruns (sitzend), Franziska Bruns, Maike Krebber (von links) in der Klosterkirche Liesborn (Foto: Oliver Schulte).

Die Frage nach der Auswahl der Schulen ließ sich schnell klären: „Wir wollten bewusst Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ansprechen. Da boten sich die Gymnasien an, denn es sollte auch Theorie zum Thema Fotografie vermittelt werden, und es mussten Schulen sein, die in unser beider Wirkungsfeld, VHS und Krankenhaus, fielen. Somit fiel zum Beispiel Geseke raus, da dies nicht zu unserem VHS-Gebiet gehört“, erklärt Frauke Mönkeberg. Jetzt mussten nur noch die Gymnasien überzeugt werden, was nicht schwierig waren, denn auch die Kunstlehrer waren sofort von der Idee fasziniert.

Vier wesentliche Ziele verfolgen die Kooperationspartner mit ihrem generationsübergreifenden Projekt: Regionale Fotos aus der Heimat sollen Emotionen beim Betrachter auslösen; das Kulturgut Fotografie mit Smartphone-Technik soll gefördert werden; Ziel soll eine Fotoausstellung in den Fluren der VHS und des Hospitals sein und schließlich sollen eventuelle Erlöse bei der Veräußerung der Fotos einem sozialen Projekt, einem Patenkrankenhaus in Malawi, zufließen.

Antonius Ernst, Ansprechpartner von CEWE, berichtet von seiner Motivation, das Projekt zu fördern: „Im digitalen Zeitalter besteht die Gefahr, dass wir eine „Generation ohne Gesicht“ haben werden, denn viele der gemachten Fotos werden nicht mehr ausbelichtet und gehen auf Speichermedien häufig mit der Zeit verloren. Für uns steht das Kulturgut Fotografie im Vordergrund. Wir möchten junge Leute zum Fotografieren animieren.“

Kooperationspartner Christian Theopold, Fotograf, Frauke Mönkeberg, VHS-Leitung, Antonius Ernst, CEWE, Silke Wissen, Dreifaltigkeits-Hospital (von links) - Foto: Stadt Lippstadt.
Kooperationspartner Christian Theopold, Fotograf, Frauke Mönkeberg, VHS-Leitung, Antonius Ernst, CEWE, Silke Wissen, Dreifaltigkeits-Hospital (von links) – Foto: Stadt Lippstadt.

Für das XXL-Projekt konnte Christian Theopold, Fotograf und Kursleiter an der hiesigen VHS, gewonnen werden. Er geht direkt in die Schulen und begleitet dort das Projekt. „Mir ist es wichtig, den Blick auf ein Foto zu schulen. Durch die heutige unersättliche digitale Bilderflut dürfen wir nicht verlernen, Details im Foto – ähnlich wie bei Museumsbildern – zu betrachten. Es geht darum, zwischen der Schnappschussmentalität und dem bewussten Fotografieren differenzieren zu können, denn erst dann kann eine eigene Kreativität in diesem Bereich entwickelt werden.“, ergänzt Christian Theopold begeistert.

Ende Mai werden die Fotos von einer unabhängigen Jury für die Fotoausstellung ausgewählt. „Ende Juni, kurz vor den Schulsommerferien, werden wir in der VHS-Geschäftsstelle die ausgewählten Fotos erstmalig ausstellen und im Oktober werden sie in die Flure des Dreifaltigkeits-Hospitals umziehen. Wir sind schon heute sehr auf die Ergebnisse gespannt.“, berichtet Silke Wissen vom Dreifaltigkeits-Hospital.

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