Kreis Soest – Mit der Jugendschutzkampagne „Tanzen ist schöner als Torkeln…“, die unter der Schirmherrschaft von Landrätin Eva Irrgang steht, wollen der Kreis Soest, die Ordnungsämter der 14 Städte und Gemeinden, die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) und der Einzelhandelsverband Südwestfalen e.V. rechtzeitig vor dem Beginn der heißen Phase der Karnevals-Session einen Kontrapunkt setzen.
„Angesichts des zunehmenden Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen werden Aufklärung und Information immer wichtiger“, betont Kornelia Witt von der Suchtvorbeugung im Gesundheitsamt. Deshalb weisen die Ordnungsämter im Rahmen der Aktion die örtlichen Alkoholverkaufsstellen auf ihre Verantwortung zum Jugendschutz hin. „Gerade zur Karnevalszeit mit der ausgelassenen und fröhlichen Stimmung ist es leicht für Kinder und Jugendliche, den Alkohol zu konsumieren. Deshalb ist es auch in den närrischen Wochen wichtig für uns Erwachsene, Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Alkohol nicht zu erleichtern“, appelliert Andreas Kahlert, Jugendschützer des Kreises. In vielen Läden und Kiosken hängen die Kampagnen-Plakate aus: „Wir verkaufen keinen Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren. Hochprozentiges gibt’s erst ab 18.“
Untersuchungsergebnisse des Zentralinstituts für seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim aus dem Jahr 2013 zeigen, dass der Alkoholkonsum in der Pubertät das Risiko von Alkoholabhängigkeit erhöht. Riskant sei nicht nur ein früher Alkoholkonsum, sondern auch, dass sich das Gehirn der Jugendlichen in der Pubertät in einer empfindlichen Reifungsphase befinde. Jugendliche, die bereits in der Pubertät oder auch schon davor ihr erstes alkoholisches Getränk konsumierten, tranken später deutlich häufiger und mehr Alkohol.
Erklärtes Ziel der Aktion „Tanzen ist schöner als Torkeln…“ ist es, verunsicherten Erwachsenen zu zeigen, dass es eine gemeinsame Verantwortung für Kinder und Jugendliche gibt. „Die Erwachsenen sind es, die den Kindern Alkohol zugänglich machen“, weiß Kornelia Witt. „Das geschieht entweder ahnungslos, leichtfertig oder vorsätzlich.“
Ein wichtiger Kooperationspartner ist wieder die RLG. Sie wird in den Stadtbussen in Lippstadt und Soest gezielt auf die Aktion aufmerksam machen. Auch in den Regiobussen sowie im Nachtbus N1 Lippstadt-Erwitte-Anröchte, der in der Karnevalszeit verstärkt genutzt wird und der an Weiberfastnacht mit zusätzlichen Fahrten im Einsatz ist, werden die Plakate ausgehängt. „Wir hoffen, dass gerade bei den vielen Schülerinnen und Schülern, die wir täglich in unseren Bussen befördern, die Botschaft entsprechend ankommt“, so Udo Spiekermann vom Verkehrsmanagement der RLG.