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Gabor Boldoczki – das ungarische Trompeten-Ausnahmetalent

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Ausgesuchte Trompetenwerke

Lippstadt – Der Name Antonio Vivaldi ist im kollektiven Bewusstsein vor allem mit den „Vier Jahreszeiten“ verknüpft. Dabei schrieb er sage und schreibe alleine um die 240 Solo-Konzerte für die Violine – für die Trompete kein einziges! Nur eines für zwei Trompeten, doch dies wird am Gala-Abend des Weltstars Gabor Boldoczki und des Franz-Liszt-Kammerorchesters am Freitag, den 5. Dezember nicht auf dem Programm stehen. Stattdessen erklingen neue Bearbeitungen, die mehr Stoff bieten als vorweihnachtlichen Glanz-und-Gloria-Stil. Sie entstanden nach intensiver Repertoiresuche und genügen dem hohen Anspruch des ungarischen Ausnahmemusikers, die vielfarbige, dynamisch fein differenzierte Musik Vivaldis auf der Trompete „auszusingen“ und dabei die Virtuosität einer Violine oder Melancholie einer Oboe nachzuahmen. Flankiert werden die Transkriptionen (RV 548 und RV 230) von Werken Arcangelo Corellis, Benedetto Marcellos, Ottorino Respighis u.a.

Gabor Boldoczki - Foto: Marco Borggreve
Gabor Boldoczki – Foto: Marco Borggreve

Erfahrung mit Bearbeitungen hat Boldoczki bereits mit Bach-, Händel- oder Mozart-Konzerten gemacht. Diverse CD-Preise gaben seinem Ansatz Recht, auf diese Weise nicht einfach neue Konzerte für sein Instrument zu erstellen, sondern „die Kompositionen so original wie möglich klingen (zu) lassen“, so der Ungar. Gerade wegen dieser Zurückhaltung und dem Verzicht auf Kunststückchen gelangen die Neufassungen so überzeugend, urteilte 2010 DER SPIEGEL in einer umfangreichen Kritik.

Gleichzeitig interessiert sich Boldoczki für historische Aufführungspraxis und hat für seine Vivaldi-Aufnahme mit der Cappella Gabetta zusammen gearbeitet, die auf historischen Instrumenten spielt. Er sei selbst neugierig gewesen, ob das funktioniere, sagt er.

Dass er diesen Weg einschlug, war anfänglich nicht immer klar. Als Sohn eines Trompeters und einer Mathematik- und Physiklehrerin war die musikalische Laufbahn zwar immer denkbar, aber nicht selbstverständlich. Zweifel, ob er sich als Musiker in Ungarn eine Existenz würde aufbauen können, blieben. „Zudem wurde ich nicht als Wunderkind geboren: Musik machen hieß für mich viel üben und arbeiten.“ Doch die Mühe hat sich gelohnt. Spätestens seit dem ersten Preis im Maurice-André-Wettbewerb von 2004 ist er der Rolle Ausnahmetalent entwachsen und als Solist weltweit gefragt.

Das Franz-Liszt-Kammerorchester (Quelle: Stadt Lippstadt)
Das Franz-Liszt-Kammerorchester (Quelle: Stadt Lippstadt)

Termin: Freitag, 5. Dezember 2014, 20 Uhr

Ort: Stadttheater Lippstadt

Preis: 22,-/20,-/18,-/16,- Euro (ermäßigt: 11,-/10,-/9,-/8,- Euro)

Veranstalter: Städtischer Musikverein Lippstadt e.V.

Kartenverkauf: Kulturinformation Lippstadt im Rathaus, Lange Straße 14, 59555 Lippstadt, Telefonnummer: 02941/58511, E-Mail-Adresse: post@kulturinfo-lippstadt.de, Mo. bis Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr

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