GesekeKreis SoestTopmeldungenVeranstaltungenVerschiedenes

Geseke: Architekturmodell im städtischen Archiv

ARKM.marketing

Geseke – Das aus dem Jahr 1941 stammende Architekturmodell des ehemaligen Franziskanerklosters und der späteren Provinzial-Pflegeanstalt, im Geseker Volksmund auch als “Landespflege“ bekannt, wurde in der vergangenen Woche offiziell von Iris Abel, Einrichtungsleiterin des LWL-Pflegezentrums Lippstadt, an Stadtarchivarin Evelyn Richter als Dauerleihgabe für das Archiv der Stadt Geseke übergeben.

An dem Modell, das vermutlich von Juni 1940 bis November 1941 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Anstalt im Jahr 1941 gebaut wurde, lässt sich die Baugeschichte der Einrichtung weitgehend nachvollziehen.

Der älteste Baukörper ist die heute noch erhaltene und unter Denkmalschutz stehende Kapelle. In der zweiten Bauphase zwischen 1691 und 1802 wurden das eigentliche Klosterngebäude, West- und Ostflügel sowie Bauten, die die Flügel verbanden, errichtet. Nach der Aufhebung der Niederlassung der Franziskaner 1834 wird Geseke vom Westfälischen Provinziallandtag als Standort der zu errichtenden Anstalt zur Pflege körperlich kranker Menschen aus der Provinz Westfalen bestimmt. Zu dem Zeitpunkt gehören zum Klosterngebäude vier Nebengebäude, der Kreuzgarten sowie ein großer Garten mit Gartenhäuschen und zwei Sonnenuhren aus Stein. Nach verschiedenen Umbauten unter Leitung von Baukondukteur Josef Hillenkamp aus Geseke eröffnete die Pflegeanstalt am 19. November 1841 und bot Platz für maximal 120 Personen. Nach weiteren Anbauten wurde die Einrichtung im Oktober 1890 in ein Landarmen- und Krankenhaus umgewandelt. Diese Umwandlung machten auch wieder Umbauten notwendig, so dass es 1893 Platz für nunmehr maximal 200 zu pflegende Personen gab. Es folgte 1915 die Errichtung eines Werkshauses und in den 1930er Jahren weitere An-, Um- und Neubauten, so dass die Anstalt schließlich über 370 Plätze verfügte. Von dem Erbauer des Models, einem Herrn Dreyert laut Inschrift auf der Bodenplatte des Modells, ist leider bisher nichts bekannt.

Iris Abel (l.) übergab das Modell des ehemaligen Franziskanerklosters und der früheren Provinzial-Pflegeanstalt als Dauerleihgabe an Evelyn Richter (r.) - Foto: son.
Iris Abel (l.) übergab das Modell des ehemaligen Franziskanerklosters und der früheren Provinzial-Pflegeanstalt als Dauerleihgabe an Evelyn Richter (r.) – Foto: son.

Bevor das historisch wertvolle Architekturmodell ins städtische Archiv übersiedelte, stand es in den Räumen des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes des Franziskanerklosters, das seit dem Umzug der Pflegeeinrichtung in die neu erbauten Räumlichkeiten leer steht.

„Obwohl es sich nicht um eigentliches Archivgut handelt, gab es neben dem Sicherungsaspekt gute Gründe für die Aufnahme des Modells als Leihgabe. Es dient als Anschauungsmaterial bzw. als Bebilderung der lokalen historischen Quelle, denn hier im Archiv befinden sich Archivalien zur Geschichte der Franziskaner in Geseke sowie des von ihnen betreuten Gymnasiums als auch einige der „Landespflegeanstalt“, erläuterte Stadtarchivarin Richter. Sie freut sich gemeinsam mit Iris Abel, Einrichtungsleitung der LWL Einrichtung „Haus Klosterngarten – Wohnen und Leben in Geseke“, dass das Architekturmodell jetzt für eine breite Öffentlichkeit zugänglich ist. Es kann während der Öffnungszeiten des Stadtarchivs besichtigt werden.

ARKM.marketing

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@arkm.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"