Geseke: Zähneputzen macht Schule
Aktionstage des Arbeitskreises Zahngesundheit in der St. Marien-Grundschule in Geseke
Geseke – Eigentlich wird der bundesweite Tag der Zahngesundheit erst am 25. September 2015 unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit“ begangen. Trotzdem macht schon vorher Zähneputzen im wahrsten Sinne des Wortes im Kreis Soest Schule. Und zwar vom 8. bis 10. September 2015 bei Aktionstagen des Arbeitskreises Zahngesundheit in der St. Marien-Grundschule in Geseke.
An diesen drei Tagen lernt der Nachwuchs, was Karius und Baktus im Mund so alles anstellen können. Und das auf spielerische Weise: Am Zuckertisch sehen die Kinder, das Zucker gerne verstecken spielt und in vielen Lebensmitteln vorkommt. So sind beispielsweise in einer Packung Gummibären 60 Stücke, in der Orangenlimonade 18 Stücke und in einem Glas Schokocreme 67 Stücke Zucker. „Zucker dürft ihr schon mal essen, aber ihr müsst euch danach die Zähne putzen“, erklärt Maria Vollmer vom Arbeitskreis Zahngesundheit Westfalen-Lippe, der diese Aktionstage organisiert. Zusammen mit weiteren Prophylaxe-Fachkräften des Zahngesundheitlichen Dienstes des Kreises Soest gibt sie Tipps für die richtige Zahnpflege.
Mit einem Kariestunnel der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, der strahlende Gebisse in völliger Dunkelheit im schwarzen UV-Licht umherschweben lässt, haben die Kinder Gelegenheit, sich mit ihren Zähnen und Zahnbelegen spielerisch auseinanderzusetzen. Gespannt, was sich in dem Kariestunnel befindet, lassen sie sich geduldig ihre Zähne mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit von Susanne Lass bestreichen danach darf die Erstklässlerin hinter den schwarzen Vorhang treten. Der Tunnel ist mit Schwarzlicht beleuchtet und weckt sichtlich das Interesse der kleinen Besucher. „Jetzt schaut euch eure Zähne mal im Spiegel an“, fordert Carolin Manotas Garcia die Kinder auf. „Seht ihr? An den neongelben Stellen müsst ihr nochmal gut putzen.“ Zähne werden gefletscht, Zungen rausgesteckt und Grimassen geschnitten. Verständlich, leuchtet doch der Mund im Dunkeln sonst nicht so schön.
Kaum aus dem Tunnel raus, geht es schon zur nächsten Station: dem Putzbrunnen. Hier gibt es eine kurze Anleitung mit Vorführung, wie Zähneputzen richtig funktioniert. Los geht es mit den Kauflächen, vom linken äußeren Backenzahn zum rechten äußeren Backenzahn und dann dasselbe nochmal mit der oberen Zahnreihe. Danach ist die Außenseite der Zähne dran. Für diesen Bereich haben die Prophylaxe-Fachkräfte Annette Mend und Heike Prünte einen passenden Spruch parat: „Von rot nach weiß, immer im Kreis“, denn die kreisenden Bewegungen mit der Bürste sollen für Sauberkeit sorgen. Die Innenseiten der Zähne dürfen natürlich beim Putzen auch nicht vergessen werden.
Nach der Putzaktion dürfen die Kinder erneut durch den Kariestunnel gehen, um zu sehen, ob sie sich richtig die Zähne geputzt haben und die fluoreszierende Flüssigkeit komplett aus ihrem Mund verschwunden ist. Bei manch einem muss nachgeputzt werden, der Großteil kann aber stolz auf seine sauberen Zähne blicken.
„Die Zähne der Kinder sind viel besser geworden“, berichtet Martina König, die sich um das Konzept Gesund im Mund in den Grund- und Förderschulen kümmert. „Wenn ich in den Grundschulen oder Kindergärten bin, sehe ich viel weniger Kinder mit Karies als früher.“ Ein Zeichen dafür, dass die zahlreichen Maßnahmen des Zahnärztlichen Dienstes des Kreises Früchte tragen. Das bestätigen auch die aktuellen Zahlen: Wiesen im Schuljahr 2011/2012 noch 18,37 Prozent der untersuchten Kinder einen Behandlungsbedarf aufgrund von Karies auf, waren es 2013/2014 nur noch 13,66 Prozent. „In diesem Jahr können wir mit Freude vermelden, dass die Zahl der Kinder mit Karies weiter rückläufig ist“, so Zahnärztin Beata Maria Kusch.
Damit die Schul- und Kindergartenkinder auch zu Hause weiter fleißig drei Mal am Tag die Zahnbürste schwingen, gab es eine Bürste für jeden und ein kleines Geschenk zum Schluss. Ob im nächsten Jahr wieder ein Kariestunnel bei der Aktion dabei ist, ist noch unklar. Wenn es nach Dr. Ralf Bobritz, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Zahngesundheit des Kreises Soest, geht, sollten die Kinder aber auch 2016 ihre Zähne im Neonlicht bewundern dürfen.
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