Kreis Soest – Bei diesen sommerlichen Temperaturen verbringt man seine Freizeit am liebsten im Grünen. Was die meisten beim Entspannen auf der Liegewiese nicht bedenken ist, dass gerade im Gras Zecken gerne lauern. Das Gesundheitsamt des Kreises Soest rät deshalb, nach dem Aufenthalt im Freien den Körper nach Zecken abzusuchen. Lange, helle Kleidung und geschlossene Schuhe schützen von vorneherein gegen Zeckenbisse.
Beim Biss sondert die Zecke ein Betäubungsmittel ab, so dass er vom Menschen kaum wahrgenommen wird. Nachdem die Zecke sich mit Blut vollgesaugt hat, lässt sie sich vom Wirt abfallen. Zecken bevorzugen warme, gut durchblutete Haut, wie zum Beispiel an den Kniekehlen, am Haaransatz, in der Leistenbeuge und an der feinen Haut hinter den Ohren.
Der Parasit kann Überträger der bakteriellen Infektionskrankheit Borreliose sowie der Viruserkrankung Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) sein. Deshalb rät Gesundheitsamtschef Dr. Frank Renken: „Eine Zecke möglichst schnell entfernen.“ Geschehe das innerhalb der ersten 24 Stunden, sei das Risiko, sich zu infizieren, gering. Symptome einer durch Zecken übertragenen Infektionskrankheit könnten aber auch erst nach Jahren auftreten.
„Die Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland“, weiß Dr. Frank Renken. „Hier gilt: Je schneller die Zecke entfernt wird, desto niedriger ist das Risiko, an Borreliose zu erkranken.“ Borreliose kommt in ganz Deutschland vor. Gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen. Allerdings sind nicht alle Zecken mit dem Borreliose-Bakterium infiziert und nicht alle Borreliose-Bakterien lösen eine Erkrankung aus.
FSME ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit. Beim Stich einer infizierten Zecke schützt auch ein schnelles Herausziehen der Zecke nicht vor einer FSME. Das Risiko einer Infektion mit weiteren Erregern wird aber minimiert, wenn die Zecke früh entfernt wird. Das Risiko an FSME zu erkranken, ist in einigen Gebieten Deutschlands höher, daher ist in diesen Regionen eine Impfung sinnvoll. Der Kreis Soest gehört aktuell nicht zu den Risikogebieten.
Wichtig ist, dass die Zecke schnellstmöglich mit einer Zeckenzange oder einer Zeckenkarte entfernt wird. Dabei muss die Zecke so nahe wie möglich an der eigenen Haut gefasst werden. Dann zieht man gleichmäßig und vorsichtig am Kopf der Zecke, bis sich diese schließlich löst. Anschließend sollte die Stichstelle mit Hautdesinfektionsmittel desinfiziert werden. Die entstandene Hautrötung geht in der Regel nach ein paar Tagen wieder zurück. Geschieht dies nicht oder zeigen sich Entzündungszeichen, so suchen Sie unbedingt Ihren Hausarzt auf. Eine mögliche Borrelien-Infektion kann, rechtzeitig erkannt, gut mit Antibiotika behandelt werden.