Orthopäden und Physiotherapeuten klären auf
Ein Jahr Physio-Praxis am Riga Ring
Soest – Der Zulauf zu der erst vor einem Jahr eröffneten Physio-Praxis hat die Inhaber Magén und Marin Peshkepia überrascht. „Jeder weiß ja, dass Rückenbeschwerden auf der Liste der Leiden ganz oben stehen. Aber dass immer mehr Kinder und Jugendliche unsere Unterstützung brauchen, das macht doch nachdenklich“, sagt Physiotherapeut Marin Peshkepia, der mit seinem Bruder Magén bei Physio Plus im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun hat.
„Es gibt kaum noch einen Menschen, der nicht schon einmal einen Rückenschmerz verspürt hat“, sagt der Orthopäde Dr. medic. Stefan Draguslescu. „Immer mehr Tätigkeiten im Leben werden uns Menschen erleichtert und auch im Job wird immer mehr sitzend gearbeitet. Stress im Privat- und Berufsleben oder in der Schule kann ebenfalls ein Auslöser sein.“
Inzwischen sind auch immer mehr Kinder betroffen: „Durch den Ganztagsunterricht sitzen die Kinder heute bereits ähnlich viel wie ein berufstätiger Erwachsener, ergänzt Magén Peshkepia. „Somit sind häufig die tiefliegenden Muskelstrukturen nicht stark genug trainiert. Diese gilt es gezielt zu aktivieren und aufzubauen, um langfristige Schäden zu verhindern“, sagt der Physiotherapeut. Natürlich spiele auch stundenlanger TV-Konsum und PC-Nutzung eine immer größere Rolle. Im persönlichen Gespräch und mit umfangreichen Messungen versuchen die Wirbelsäulenspezialisten zunächst die Ursachen für den Schmerz möglichst genau zu ermitteln. Anschließend wird die Behandlung nach einem selbst entwickelten System individuell auf den Patienten abgestimmt – mit einer modernen Rückentherapie an computergestützten Geräten mit Analysefunktion. Strikte Bettruhe sei nämlich genau das Falsche in dieser Situation. „Bewegung ist wichtig bei akuten Schmerzen. Nur so kann sich die Wirbelsäule entspannen, die Muskeln gestärkt und die Beschwerden gelindert werden.“
Die Experten empfehlen, rasch zum Arzt zu gehen. Schonhaltung verstärke die Beschwerden. „Wenn die Beschwerden frühzeitig behandelt werden reicht bei den meisten Patienten bereits eine konservative physiotherapeutische Behandlung aus“, sagt Marin Peshkepia. „Eine Operation ist die allerletzte Option.“