Fortbildung „cool bleiben?!“: Pädagogen sollen agieren statt reagieren
Soest – Auf großes Interesse stieß die Veranstaltung „cool bleiben?!“ des Schulamtes und des Regionalen Bildungsbüros für den Kreis Soest zur Unterstützung des schulischen Inklusionsprozesses, die in Kooperation mit dem Kompetenzteam und der schulpsychologischen Beratungsstelle stattfand.
Im Hubertus-Schwartz-Berufskolleg begrüßte Ute Scherberich-Rodriguez, Inklusionskoordinatorin des Kreises Soest, 73 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter.
Sie lauschten gebannt dem Einführungsvortrag von Reiner Gall zur Konfrontationspädagogik. Der 61-jährige Sozialarbeiter, der mit schwer erziehbaren Jugendlichen, Strafgefangenen aber auch Opfern arbeitet, erläuterte anschaulich und mit viel Humor seinen pädagogischen Ansatz. „Die konfrontative Pädagogik reagiert auf ein herausforderndes Verhalten mit einem klaren Nein zum Fehlverhalten“, fasste er sein Konzept zusammen. Mit anschaulichen Beispielen aus seiner über 20-jährigen Praxis konkretisierte er das anhand verschiedener Strategien. „Hast Du Stress mit einem von uns, hast Du Stress mit allen“, lautete zum Beispiel eine der ganz einfachen und klaren Botschaften, die seiner Ansicht nach Teams im pädagogischen Alltag konsequent umsetzen müssten.
Die Teilnehmer konnten sich während der Veranstaltung in einem von fünf Workshops vertiefend einem Thema widmen. Neben „Konfrontationspädagogik in Schule und Jugendhilfe“ standen die Themen „Kollegiale Fallberatung“, „Mobbing – was tun?“, „Prävention und Bewältigung von Schulstress“ sowie „Intervention und Selbstschutz“ auf dem Programm. Alle Referenten sprachen aus der Praxis und stellten unter dem Motto „Agieren statt Reagieren“ konkrete Maßnahmen vor.