Appell des Kreis-Gesundheitsamtes angesichts der starken Masern-Verbreitung
Kreis Soest – Aus Anlass der Europäischen Impfwoche (20. bis 25. April 2015) haben das Bundesministerium für Gesundheit und das Robert-Koch-Institut dazu aufgerufen, Impflücken zu schließen. Grund ist außerdem die starke Verbreitung der Masern in Berlin und zunehmend auch in Sachsen und Thüringen. Dieser Empfehlung schließt sich das Gesundheitsamt des Kreises Soest ausdrücklich an.
Mit rund 1.600 gemeldeten Erkrankungen haben sich die Masernfälle in Deutschland im letzten Jahr mehr als verdoppelt. „Dass Masern keine harmlose Kinderkrankheit sind, zeigt die Zunahme der Erkrankungen bei nicht ausreichend geschützten Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, betont Dr. Maria Anna Waider, Amtsärztin im Gesundheitsamt des Kreises Soest.
Für die Ausrottung von Masern ist dem RKI zufolge eine Impfquote von 95 Prozent für beide Maserimpfungen erforderlich. Diese Quote wird derzeit im Kreis Soest zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung erreicht. Studien zeigen indes, dass unter den 18- bis 44-Jährigen nur 58,9 Prozent mindestens eine Masernimpfdosis erhalten haben. Dr. Waider: „Das kann ich aus meiner dienstlichen Erfahrung bestätigen. In dieser Altersgruppe fallen mir sehr häufig Masernimpflücken auf.“
Die Amtsärztin weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Gesundheitsamt Impfpasskontrollen aus vielen Anlässen durchgeführt werden. Zum Beispiel auch bei Einstellungsuntersuchungen. „Schutz vor den hoch ansteckenden Masern und deren möglichen Komplikationen ist nicht nur für alle Kinder, sondern auch für Jugendliche und junge Erwachsene wichtig. Daher sollten alle Personen, die nach 1979 geboren sind, ihren Impfschutz prüfen und Impflücken möglichst schließen“, empfiehlt Dr. Waider. Die Impfung erfolge in der Regel einmalig mit einem Impfstoff, der gleichzeitig gegen Mumps und Röteln schützt.