Kreis-Mitarbeiter überführen vom Land zurückgerufene LF 16 TS zur Versteigerung
Kreis Soest – Katastrophenschutzfahrzeuge von Bund oder Land leisten auch an Standorten im Kreis Soest einen Beitrag zum Brandschutz oder zum Rettungswesen nicht nur im Katastrophenfall. Doch sie kommen langsam in die Jahre. Jetzt wurden wieder zwei Löschgruppenfahrzeuge ausgemustert. Mitarbeiter der Abteilung Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz des Kreises überführten sie nach Düsseldorf zum Versteigerungsbüro der dortigen Oberfinanzdirektion, wo sie unter den Hammer kommen sollen.
Es handelt sich um zwei Löschgruppenfahrzeuge 16 mit Tragkraftspritze (kurz: LF 16 TS), die in Rüthen und Möhnesee-Wamel stationiert waren. Ihre Ausrüstung ist für die Brandbekämpfung und Löschwasserförderung auch über lange Wegestrecken ausgelegt. So haben sie zum Beispiel 600 Meter B-Schläuche an Bord. Oder hatten. Denn die Anweisungen der Oberfinanzdirektion waren eindeutig: „Vor Abgabe sind alle Ausrüstungsgegenstände sowie die Beschriftungen des Fahrzeuges zu entfernen.“ Auch die Rundumleuchte, sprich das Blaulicht, war abzubauen. Die auf einem Iveco-Fahrgestell aufgebauten LF 16-TS hatten das Baujahr 1989 in den Papieren stehen. So hatten sie nach Ansicht des Landes einen Zustand bzw. Verschleißgrad erreicht, der Reparaturen erwarten lässt, die wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten sind.
In der „Norm“ für Feuerwehrfahrzeuge ist dieser Fahrzeugtyp bereits seit Ende der 1990er Jahre nicht mehr. Trotzdem wurden LF 16 TS für den Katastrophenschutz weiter vorgehalten. Andere, modifizierte Typen haben mittlerweile die Nachfolge angetreten. Doch wann Ersatzfahrzeuge von Land oder auch Bund den Weg in den Kreis Soest antreten, ist vollkommen ungewiss. So müssen die Städte und Gemeinden als Träger der Feuerwehren dort andere Lösungen finden, wo ausgemusterte Katastrophenschutzfahrzeuge Lücken auch im kommunalen Brandschutz hinterlassen.
Im Kreis Soest gibt es noch vier LF16 TS, und zwar drei vom Bund in Wickede (Ruhr), Lippetal-Lippborg und Geseke-Störmede sowie eines vom Land in Werl-Westönnen. Außerdem steht in Ense-Bremen ein SW (Schlauchwagen) 2000 vom Bund. Vier weitere Fahrzeuge sind für ABC-Lagen (Einsätze mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahren) ausgerüstet: Zwei ABC-Erkunder NRW in Soest und Lippstadt und zwei GW (Gerätewagen) Dekon P in Westönnen und Schallern (Bund und Land). Den Hilfsorganisationen (DRK, MHD) hat der Bund aktuell vier KTW-B (Notfallkrankenwagen), zwei Bt-Kombi (Betreuungskombi) und ein GW-San (Gerätewagen Sanität) zur Verfügung.
Rainer Rhäsa, für den Katastrophenschutz zuständiger Sachbearbeiter des Kreises, mit einem der ausgemusterten LF 16 TS, die das Land zurückgerufen hat.