Qualitätsstandards, Barrierefreiheit und Mobilitätsmanagement im Fokus
Kreis Soest – Mit einer Auftaktveranstaltung ist der Kreis Soest in die Fortschreibung des Nahverkehrsplans gestartet. Er ist als so genannter Aufgabenträger zuständig für den öffentlichen Busverkehr und damit verpflichtet, einen Nahverkehrsplan aufzustellen. Dieser gibt die gewünschte Richtung für Planung und Gestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vor. Der Nahverkehrsplan soll das Niveau des ÖPNV erhalten und im Rahmen der Daseinsvorsorge die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung abdecken.
„Die Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum ist ein wichtiges Anliegen des Kreises Soest“, brachte es Kreisdirektor Dirk Lönnecke auf den Punkt und wies auf eine Neuerung hin. Der Kreis Soest und der Hochsauerlandkreis intensivieren bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans die lange Zusammenarbeit in Sachen ÖPNV. Beide Kreise teilen sich einen Gutachter und sprechen bestimmte Themen auch inhaltlich miteinander ab. Dr. Jürgen Wutschka, Leiter der Koordinierungsstelle Regionalentwicklung beim Kreis, fasste die wichtigsten Themenfelder für den Nahverkehrsplan zusammen: „Neben den Qualitätsstandards, hierzu gehören unter anderem die Betriebszeiten, die Erschließung, die Taktfolge oder die Verknüpfung zwischen den Linien, stehen die Barrierefreiheit und neue Mobilitätsansätze wie Elektromobilität, Mobilitätsmanagement oder Intermodalität, also die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel zu einem Gesamtangebot, im Fokus.“
Bei der Fortschreibung wird der Kreis Soest vom Gutachterbüro „plan:mobil“ unterstützt. Geschäftsführer Frank Büsch stellte in der Auftaktveranstaltung den ambitionierten Zeitplan vor. Schon im nächsten Herbst soll der Entwurf des Nahverkehrsplans vorliegen soll. Anschließend durchläuft dieser das übliche Beteiligungsverfahren und wird dann voraussichtlich im Frühjahr 2017 vom Kreistag verabschiedet.
Zur Auftaktveranstaltung waren neben den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, den Nachbarkreisen und den Verkehrsunternehmen auch die Mitglieder des Ausschusses für Regionalentwicklung und Vertreter von einzelnen Interessensverbänden eingeladen. In einem Beirat werden sie den Nahverkehrsplan auch während des Erarbeitungsprozesses begleiten. Darüber hinaus möchte der Kreis Soest aber auch den Bürgern die Gelegenheit geben, Anregungen zum Nahverkehrsplan zu machen. Dafür hat der Kreis eine E-Mail-Adresse eingerichtet (nahverkehrsplan@kreis-soest.de), an die bis Ende Januar 2016 Anregungen, Hinweise und Mitteilungen gerichtet werden können.