Kommunales Integrationszentrum bietet neues Angebot für Kommunen und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe
Kreis Soest – Wie in der ganzen Bundesrepublik steigen auch im Kreis Soest die Flüchtlingszahlen. Dies stellt die Kreiskommunen vor unterschiedliche Herausforderungen. Es geht unter anderem um Unterbringung, Beschulung der Kinder und Jugendlichen, Bewältigung von traumatischen Erlebnissen und Sprachförderung. In vielen Kommunen haben sich Menschen zusammengetan, um „erste Hilfe“ für die Neuangekommen zu leisten.
Pensionierte Lehrkräfte, Studierende, Ärztinnen und Ärzte, Rentnerinnen und Rentner und viele mehr – alle packen zusammen an und jeder hilft, wie er kann. Häufig stoßen die engagierten Ehrenamtlichen dabei an ihre Grenzen und benötigen selbst Unterstützung. Bei der Kommunikation mit Menschen unterschiedlicher Kulturen sind Missverständnisse oft vorprogrammiert. Umso schwieriger wird es, wenn Sprachkenntnisse fehlen. Dies wurde von den Kreiskommunen bei Gesprächen deutlich gemacht. Aus diesem Grund möchte das Kommunale Integrationszentrum jetzt die Ehrenamtlichen mit Grundlagenschulungen zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“ unterstützen.
„Missverständnisse zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft können häufig vermieden werden, wenn man offen miteinander kommuniziert. Es geht nicht darum, dass man die gesamte Gestik, Mimik oder Gebräuche der 140 Nationalitäten auswendig lernt, die im Kreis Soest vertreten sind, sondern dass man hinterfragt, wenn man etwas nicht versteht oder wenn man sich unsicher fühlt, ob man das Richtige tut“, betont Galina Nedelcheva, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest.
Sie und ihr Team haben häufig in den Schulungen, die sie seit zwei Jahren für die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Auszubildende der Kreisverwaltung anbieten, die Erfahrung gemacht, dass Hintergrundwissen über Biografie-Erfahrungen und ein offener Austausch miteinander viele Hemmungen überwinden können.
Diese Erfahrung wurde auch in den ersten beiden Schulungen für die Ehrenamtlichen in der Gemeinde Bad Sassendorf und in der Stadt Soest bestätigt. Eine dritte Schulung soll nach den Sommerferien in der Stadt Erwitte stattfinden.