Untere Bodenschutzbehörde führt Gefährdungsabschätzungen von Verdachtsflächen durch
Kreis Soest – Ist der Boden in irgendeiner Weise schädlich belastet? Und besteht eine mögliche Gefahr für Mensch und Umwelt? Diesen Fragen geht die Untere Bodenschutzbehörde des Kreises derzeit nach und überprüft Flächen, die im Verdacht stehen schädliche Stoffe zu enthalten.
„Wir führen systematische Erhebungen über altlastverdächtige Flächen und Flächen mit möglichen schädlichen Bodenveränderungen durch und erfassen diese in einem Kataster“, erklärt Marius Scheliga, Mitarbeiter der Unteren Bodenschutzbehörde der Kreisverwaltung. „Diese erfassten Flächen untersuchen wir nach und nach im Hinblick auf mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt durch eine sogenannte orientierende Gefährdungsabschätzung mit Sondierbohrungen, chemisch-physikalischen Bestimmungen des Bodens und gegebenenfalls des Grundwassers.“ Hilfe bekommt die Behörde hierbei in Kürze von einem Gutachterbüro, das im Rahmen eines Vergabeverfahrens ausgewählt wurde. „Diese Ausschreibung ist nun abgeschlossen, so dass die Beauftragung der diesjährigen Untersuchungen bald erfolgen wird“, so Scheliga.
Bei den zu untersuchenden Flächen handelt es sich einerseits um Grundstücke, auf denen in der Vergangenheit Abfälle abgelagert oder verfüllt wurden, sogenannte Altablagerungen, und andererseits um stillgelegte Industrie- oder Gewerbegrundstücke, sogenannte Altstandorte, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde. Ehemalige Tankstellen oder chemische Reinigungen zählen beispielsweise zu diesen Altstandorten.
„Wir haben derzeit 56 Prozent der in unserem Kataster erfassten Verdachtsflächen durch Gefährdungsabschätzungen untersucht. Ziel unserer Arbeit ist es, neben der Erkundung und Beseitigung möglicher Gefahren, die begrenzte Ressource Boden so zu erhalten oder wieder herzustellen, dass die vielfältigen Funktionen des Bodens auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen“, erläutert Alfons Matuszczyk, Leiter der Abteilung Umwelt bei der Kreisverwaltung.