Kreis Soest – Mit Empörung weist Kreisdirektor Dirk Lönnecke Äußerungen von Bürgermeister Weiken während einer Ratssitzung in Rüthen zurück. Dieser wird in den Tageszeitungen „Der Patriot“, „Westfalenpost“ und „Warsteiner Anzeiger“ (Ausgaben vom 25. Januar) zitiert, der Kreis plane eine Sanierung bzw. einen Ausbau des Sitzungssaals für 5 Mio. Euro. „Ein Blick in den Kreisetat 2014 hätte dem Rüthener Bürgermeister schnell Klarheit verschafft. Denn dort sind keinerlei Mittel eingestellt“, betont Lönnecke.
Offensichtlich versuche der Rüthener Verwaltungschef mit der ungeprüften Weitergabe von Gerüchten Stimmung gegen den Kreis zu machen. Das sei kontraproduktiv für den so wichtigen Zusammenhalt der kommunalen Familie. Dem Kreis außerdem wider besseren Wissens Sparwillen abzusprechen, sei genauso abträglich für ein gedeihliches Miteinander.
Der Kreisdirektor verweist in diesem Zusammenhang auf die Fachkonzepte, mit denen zwischen 2009 und 2013 die Strukturen der Kreisverwaltung erfolgreich optimiert worden seien. Es sei auch den Bürgermeistern wiederholt dargestellt worden, dass diese von einem Unternehmensberater begleiteten Organisationsuntersuchungen spätestens ab 2013 zu strukturellen Veränderungen geführt hätten, mit denen fast 5,9 Mio. Euro jährlich und damit dauerhaft zum Wohle der Städte und Gemeinden eingespart würden. Insgesamt seien über 40 Stellen gestrichen worden. Da viele Maßnahmen seit dem Start des Prozesses unmittelbar gegriffen hätten, habe der Kreis bisher schon ein addiertes Einsparvolumen von über 20 Mio. Euro realisieren können. Für Kreisdirektor Dirk Lönnecke ist damit aber nur eine Zwischenetappe erreicht: „Die Steigerung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit in allen Abteilungen der Kreisverwaltung verstehen wir als Daueraufgabe. Dafür bürgt schon unser Qualitätsmanagement. Dass wir in dieser Hinsicht erfolgreich sind, das belegt die Tatsache, dass die Kreisverwaltung Soest im September 2013 zum fünften Mal als einzige Verwaltung bundesweit in allen Arbeitsbereichen nach der DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert worden ist.“
Wie in allen Bereichen mache sich die Kreisverwaltung natürlich auch Gedanken zur Situation im Sitzungssaal. Der Kreistag sei zwar von 60 auf 56 Mitglieder verkleinert worden. Doch durch Überhangsmandate weise das Gremium in der laufenden Legislaturperiode eine Zahl von 66 Mitgliedern auf. Die Verhältnisse bei Sitzungen seien deshalb sehr beengt und im wahrsten Sinne des Wortes schweißtreibend. Es bleibe jetzt abzuwarten, wie viele Abgeordnete nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in den Kreistag einzögen. Bei Bedarf bestehe aber immer die Möglichkeit, auch in den Aulen der kreiseigenen Berufskollegs zu tagen. Unabhängig davon gebe es aber einen Renovierungsstau im Sitzungssaal, der ebenfalls abzuwägen sei, zumal dort nicht nur Kreistagssitzungen, sondern mehrmals pro Woche auch andere Veranstaltungen stattfänden. Aber konkrete Planungen existierten definitiv nicht, so der Kreisdirektor.