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Kultur nach „Möhnesee-Art“ ist inzwischen lebendige Tradition

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Möhnesee – Über 25 Jahre hinweg haben es die Drüggelter Kunst-Stückchen jedes Jahr aufs Neue verstanden, ihren Gästen zauberhafte Momente zu verschaffen. Anlässlich des „silbernen Jubiläums“ lassen wir gern die zurückliegenden Jahre Revue passieren.

Nach dem Erfolgsrezept gefragt, ist sich Mechthild Schulte-Drüggelte sicher: Ein außergewöhnlicher Ort, Menschen, die sich dort wohlfühlen und für Kunst und Natur begeistern. Um mit Goethe zu sprechen: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Sie erinnert sich lebhaft an die Geburtsstunden von Westfalens kleinstem aber feinem Festival. Kunst und Kultur auf dem Land erlebbar zu machen, war von Anfang an Anliegen der Initiatoren. Bereits 1989 berieten Herbert Sasse und das Ehepaar Schulte-Drüggelte, wie es möglich sei, namhafte Künstler an den Möhnesee zu holen und ihre Auftritte in ein Veranstaltungskonzept einzubinden, das zur Region passt, das die „westfälische Eigenart“ (Friedhelm Ackermann) präsentiert.

Schnell stand der Ort fest: Die historischen Drüggelter Höfe sollten es sein. Regine Gebhard, ebenfalls Mäzenin der ersten Stunde, gab dem Festival seinen prägnanten Namen – die Drüggelter Kunst-Stückchen waren geboren. Da die historische Kapelle an einem Pfingstfest ihre erste urkundliche Erwähnung fand, stand der Termin bald fest. Das Signet, das nach wie vor Verwendung findet, spiegelt den Leitgedanken der Kunst-Stückchen wieder: Köstlichkeiten für Leib und Seele.

Weitere Unterstützer kamen hinzu und bildeten den ersten Arbeitskreis. So hatten auch Heidemarie Jarmuth und Henner Kätelhöhn, später auch Hans – Bernhard Theopold, Kontakte zu Künstlern aus der Region oder darüber hinaus. MAF Räderscheid aus Köln, das westfälische Jugendkammerorchester und die Leipziger Blechbläser begeisterten die Gäste genauso bei der Premiere wie die malerische Umgebung. Zunächst noch ein „Geheimtipp“, fanden die Drüggelter Kunst-Stückchen schnell immer mehr Bewunderer. Um weiterhin Kontakte in den Osten Deutschlands zu pflegen, engagierte der Arbeitskreis auch in den folgenden Jahren viele Künstler aus aus der ehemaligen DDR, und die Leipziger Blechbläser wurden beliebte Stammgäste.

Da Bernhard Schulte-Drüggelte sein politisches Amt immer mehr in Anspruch nahm, übernahm seine Frau die Mitgestaltung des Festivals. Immer mit dabei war die Familie Schulze aus Drüggelte, die vor und während des Festivals tatkräftig Unterstützung leistete.

Was heute nur noch wenige wissen: Der bekannte Kronleuchter in der Konzertscheune ist die Replik eines berühmten Barockkandelabers. Die Leuchtenwerkstätten Jarmuth stellten früher historische Rekonstruktionen her. Ein Leuchter wurde in der Konzertscheune aufgehängt, und alle waren begeistert von seiner Ausstrahlung. Familie Schulte-Drüggelte erwarb ihn, und so verblieb er bis heute an seinem Platz und verleiht dem Konzerthaus durch seinen prächtigen Glanz eine unverwechselbare Atmosphäre.

Nicht mehr wegzudenken ist die bildende Kunst im rustikalen Rahmen. Auch hier zeigen sich die Kontakte zu Künstlern aus der Region oder überregional tätigen Malern oder Bildhauern mit regionalen Wurzeln. Die „Vier Jahreszeiten“, Skulpturen, die einen festen Platz unter den alten Kastanien gefunden haben, hat Edda Tubbesing aus Arnsberg geschaffen. Bei der Wahl der Akteure geht der Arbeitskreis immer wieder unkonventionelle Wege, sei es bei Installationen durch junge Leipziger Künstler oder bei Lichtilluminationen.

Immer beliebter wurde das Kinderprogramm. Entwickelt hat es sich aus dem „Markt der Musen“, der nicht nur, aber auch für Kinder gedacht war. Über die Jahre hinweg waren die Malschule Soest, die Musikschule Soest und viele weitere kreative Geister unterstützend tätig, um Kinder spielerisch an die Kunst heranzuführen. Die Förderung junger Künstler, sei es durch ein Engagement im Rahmen der Kunststückchen oder sogar durch ein eigens gegründetes „Drüggelter Festival Orchester“ (2003-2009) unter der Leitung von Bernd Udo Winker, waren immer ein Anliegen des Arbeitskreises.

Was 1990 anlässlich der deutschen Wiedervereinigung begann, führen engagierte Menschen nach wie vor gern und mit Engagement fort. Mit viel Fingerspitzengefühl hat der Arbeitskreis die Verortung zwischen Anspruch und Popularität immer wieder gut gesetzt. Dabei gelang es, große Namen zu präsentieren, darunter Dominique Horwitz, Prof. Justus Franz, Prof. Fritz Muliar, Paul Kuhn oder bekannte Orchester wie die Bochumer Symphoniker oder das Scharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker.

25 Jahre Drüggelter Kunst-Stückchen, das ist lebendige Tradition. Das gilt es dieses Jahr mit einem besonderen Programm zu feiern – und zwar „mit Pauken und Trompeten“, so das Motto der 25. Drüggelter Kunst-Stückchen.

Foto: Touristik GmbH Möhnesee
Foto: Touristik GmbH Möhnesee

Hintergrund

Die Drüggelter Kunst-Stückchen sind das wohl kleinste Festival Westfalens und ein Leckerbissen für Musik- und Kunstliebhaber. Musiker stimmen ihre Instrumente hinter der Scheune, hängen ihren Frack am Holzbalken auf. Gäste haben unmittelbaren Kontakt zu den Künstlern. Das ist die besondere Atmosphäre der Drüggelter Kunst-Stückchen. Ein Genuss für Augen, Ohren und Seele. Drei Aktionsorte prägen das Bild des kleinen, aber feinen Festivals.

In der Konzertscheune taucht ein prachtvoller Kronleuchter Kunstobjekte und Bühne in glanzvolles Licht. Dort finden die größeren Konzerte statt. Wenn der Dirigent den Stab zum Festkonzert erhebt, angestrahlt im festlichen Licht des Kronleuchters, sind die Gäste schnell gefangen von der einzigartigen Atmosphäre.

Neben den ausgestellten Skulpturen erleben die Besucher auf der Wiese unter hundertjährigen Kastanienbäumen zum Beispiel den Jazz-Frühschoppen. Am Sonntagnachmittag ist die Wiese Anziehungspunkt für die kleinen Gäste. Bei den Kinder-Kunst-Stückchen lernen die Kleinen klassische Musik schätzen und lieben. Im historischen Backhaus können sich die Festivalbesucher stärken und erfrischen. Nach ausgiebigem Kulturgenuss, ist dies der Ort für Gaumenfreuden. In ungezwungener Atmosphäre entstehen schnell Gespräche.

Mittelpunkt des Geschehens ist die geheimnisvolle Drüggelter Kapelle. Ihre einzigartige Akustik überrascht selbst verwöhnte Ohren immer wieder aufs Neue. Dort sitzen die Besucher eng zusammen, lauschen und sehen, wie Musik entsteht. Kammerkonzerte, Solodarbietungen und Weltmusik setzen besondere Akzente an diesem sagenumwobenen Ort.

Festivalkarten sind im Vorverkauf über das Hellweg-Ticket-System www.hellweg-ticket.de und bei der Touristik GmbH Möhnesee erhältlich. Info: www.drueggelter-kunst-stueckchen.de.

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