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Legionellenausbruch: Konkrete Spur vermeldet

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Kreis Soest – Das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn hat dem Gesundheitsamt des Kreises Soest am Dienstagmorgen, 27. August 2013 erste vorläufige Ergebnisse der zwischen dem 21. und 23. August 2013 in klimatechnischen Anlagen (Rückkühlwerken) oder anderswo in Warstein genommenen Proben mitgeteilt. Die Probe eines Unternehmens war positiv, für weitere Standorte fiel das Ergebnis entweder negativ oder nach Einschätzung des Instituts unbedenklich aus.

„Wir haben jetzt eine konkrete Spur, aber noch nicht mit abschließender Sicherheit die Quelle. Wir können verantwortlich noch keine endgültige Entwarnung geben“, ordnet Dr. Frank Renken, Chef des Gesundheitsamts, dieses vorläufige Untersuchungsergebnis (die Proben werden insgesamt zehn Tage „bebrütet“) ein. Ein weiteres Indiz neben den Erkenntnissen des Labors sei, dass dieses jetzt in den besonderen Fokus geratene Rückkühlwerk von der Lage her in Frage komme, wenn man die meteorologischen Recherchen zum Beispiel zur Windrichtung mit den ermittelten Aufenthaltsorten der erkrankten Patienten abgleiche. Der Serotyp der gefundenen Legionellen gehöre außerdem zu den Stämmen, die von Professor Dr. Martin Exner, Chef des Bonner Uni-Instituts, zu denjenigen gerechnet würden, die von einem Rückkühlwerk verbreitet werden können. Nicht zuletzt sei schließlich die gefundene Konzentration der Legionellen so hoch, dass sie Erkrankungen bewirken könne.

Die Anlage sei nach der Probenahme am Mittwoch, 21. August, ausgeschaltet geblieben, so dass von ihr keine Gefahr mehr ausgehe. Ob es die tatsächliche Quelle sei, werde erst besser zu bewerten sein, wenn auch der Legionellensubtyp eines Erkrankten bekannt sei. Doch dieser Humanbefund liege leider noch nicht vor. Bei Legionellen im Wasser sei der Serotyp labortechnisch viel einfacher zu bestimmen.

Dr. Frank Renken macht in diesem Zusammenhang auf eine Zwickmühle aufmerksam, in der sich die Gesundheitsaufsicht befindet. Da die Inkubationszeit für Legionollose, also die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung, bis zu zehn Tagen betragen könne, seien Neuerkrankungen bis zum Ende dieser Woche nicht auszuschließen, auch wenn mit der Stilllegung dieser Anlage die Quelle geschlossen worden sein sollte. Das lasse für diesen Zeitraum offen, ob die Ursache nicht doch woanders zu suchen sei. Der Erkrankungsverlauf müsse jetzt bis mindestens Anfang September zwingend abgewartet werden. Gleichzeitig seien die ausstehenden Ergebnisse der übrigen genommenen Proben abzuwarten. „Die vorläufige Auswertung der Proben, die nach dem 23. August entnommenen wurden, wird wahrscheinlich erst bis Samstag eingehen. Wenn weitere positive Ergebnisse dabei sein sollten, müssen wir womöglich von weiteren Quellen ausgehen“, so Dr. Renken. Deshalb sehe die Kreisverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt auch davon ab, den Namen des positiv beprobten Unternehmens zu nennen. Das könne auch aus rechtlichen Gründen nicht geschehen. Dr. Renken: „Die Anlage bleibt auf jeden Fall abgeschaltet. Im stillgelegten Zustand kann von ihr keine Gefahr ausgehen. Sie wird jetzt von einem Fachunternehmen desinfiziert und in einen einwandfreien hygienischen Zustand gebracht. Ein Wiedereinschalten kommt erst dann in Frage, wenn auch die ausgewiesenen Experten vom Bonner Hygieneinstitut Grünes Licht gegeben haben. Wenn die Anlage desinfiziert ist, wird erst wiederum eine Probe gezogen. Nur wenn diese ein negatives Ergebnis hat, kann die Anlage wieder in Betrieb gehen. Auch danach werden in engen Abständen noch Kontrollen stattfinden.“

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