Flüchtlinge erzählen ihre Familiengeschichte
Lippstadt – Gänsehautfeeling, das hatte Marlies Stotz als sie eine Weile an einem geförderten VHS-Sprachkurs für Flüchtlinge von der Bundesagentur teilnahm. Der Sprachkurs läuft noch keine sechs Wochen und die Teilnehmenden können bereits über ihre Familien erzählen.
„Ich bin sehr beeindruckt über das Sprachvermögen nach solch kurzer Zeit, aber auch emotional sehr gerührt“, wendet sich die Bildungspolitikerin an die Flüchtlinge, „Ihre Energie und Ihren starken Willen sich zu integrieren, sind deutlich zu spüren, trotz Ihrer schicksalsschweren Geschichten und Situation.“ Dieses positive Feedback und die doch sehr persönlichen Erzählungen berührten auch die Flüchtlinge, der Unterrichtsraum war in diesem Moment mit sehr starken Emotionen gefüllt. Um ein Gefühl zu bekommen wie schwierig es ist eine fremde Sprache zu erlernen, schlüpfte Marlies Stotz kurz in die Rolle der Lernenden und versuchte sich mit einem kurzen Satz auf Arabisch: „Ich bin Politikerin.“, doch damit nicht genug, die Flüchtlinge erklärten daraufhin gleich den Maskulin auf Arabisch, nämlich den männlichen Politiker. Zum Abschied las spontan eine Teilnehmerin noch folgenden Satz vor: „Vielen Dank an Deutschland, vielen Dank an die Regierung.“
In einem folgenden Gespräch mit Frauke Mönkeberg, VHS-Leiterin, informierte sich die Landtagsabgeordnete über die unterschiedlichen Sprachkursangebote für Flüchtlinge und deren Umsetzung, aber auch über weitere Chancen und Grenzen der Integration in unsere Gesellschaft aus Sicht der VHS, die seit vielen Jahren erfolgreich im Integrationsbereich tätig ist. „Der Erwerb der deutschen Sprache muss an erster Stelle stehen“, bestätigte Marlies Stotz die VHS-Chefin. Es bleibt ein sehr komplexes Thema auf unterschiedlichen Ebenen. Am 19. Februar wird Marlies Stotz diese Erfahrungen und Erkenntnisse in den Fachworkshop „Zuwanderung und gemeinwohlorientierte Weiterbildung – Bestandsaufnahme und Perspektive“ vom Ministerium für Schule und Weiterbildung mit einbringen.