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Lippstädter genießen hochwertiges Trinkwasser

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Kooperation mit Landwirten sorgt für niedrige Nitratwerte
Wasserberater betreut 152 Betriebe in Lipperbruch und Eikeloh

Lippstadt – Hochwertiges Trinkwasser für Lippstädter Bürger ist das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge in den Wasserschutzgebieten rund um Lippstadt. Die Stadtwerke Lippstadt und die Landwirte vor Ort arbeiten seit mehr als zwei Jahrzehnten eng und vertrauensvoll zusammen, um stets sauberes Trinkwasser und gleichzeitig eine nachhaltige Produktivität für die Landwirte zu schaffen.

Ein wichtiges Bindeglied ist Michael Bockholt. Der Gewässerschutzberater der Landwirtschaftskammer im Kreis Soest steht im Rahmen der seit 1993 bestehenden Kooperation in engem Kontakt mit beiden Seiten. Ziel der Zusammenarbeit ist der Ausgleich der Interessen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers. Mit Erfolg: „Früher wurde die Gülle oft willkürlich im Herbst auf die Felder aufgebracht. Dies führte zu höheren Geruchsbelastungen für die Bevölkerung und höheren Nitratwerten im Grundwasser“, sagt Michael Bockholt. „Die angeschlossenen Landwirte bringen heute wesentlich weniger mineralischen Stickstoff auf ihre Flächen aus, weil sie Gülle, Stallmist und Pflanzenschutzmittel deutlich gezielter einsetzen.“ Bockholt und seine Kollegen beraten die Landwirte. Mitfinanziert wird diese Fachberatung unter anderem von den Stadtwerken Lippstadt. Durch die Kooperation entsteht eine Art „Win – Win“ Situation, da die landwirtschaftlichen Betriebe Düngekosten einsparen und die Stadtwerke Lippstadt qualitativ hochwertiges Trinkwasser anbieten können.

Regelmäßig werden in den Wassergewinnungsgebieten Bodenproben gezogen, um den Betrieben Auskunft über den Strickstoffgehalt im Boden zu geben. Wasserberater Michael Bockholt (rechts) und Landwirt Benedikt Levenig aus Oestereiden schauen sich die Proben an (Foto: Stadtwerke Lippstadt).
Regelmäßig werden in den Wassergewinnungsgebieten Bodenproben gezogen, um den Betrieben Auskunft über den Strickstoffgehalt im Boden zu geben. Wasserberater Michael Bockholt (rechts) und Landwirt Benedikt Levenig aus Oestereiden schauen sich die Proben an (Foto: Stadtwerke Lippstadt).

„Bei der Qualität des Trinkwassers sollte man keine Kompromisse machen. Das sehen auch die Landwirte so“, sagt Martin Sandknop, Betriebsleiter bei den Stadtwerken Lippstadt. „Daher hat sich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Betrieben als wichtiger Baustein der Qualitätssicherung bewährt.“ Den positiven Einfluss der Kooperation mit den Landwirten zeigen die rückläufigen beziehungsweise konstant niedrigen Nitratgehalte im Lippstädter Trinkwasser. Sie liegen mit Konzentrationen von bis zu 2 Milligramm pro Liter (mg/l) weit unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l.

Das Gebiet, für das Michael Bockholt zuständig ist, umfasst 8.350 Hektar landwirtschaftliche Fläche im Altkreis Lippstadt, Rüthen und Warsteiner Kalkmassiv. Etwa 95 Prozent der Flächen werden auf freiwilliger Basis gewässerschonend von den 201 beigetretenen Betrieben bewirtschaftet. Mit 152 Landwirten und gut 7.000 Hektar liegt ein Großteil in den Wassereinzugsgebieten der Stadtwerke Lippstadt. Die Voraussetzungen sind jedoch komplett verschieden: Auf den eher trockenen Sandböden in Lipperbruch und Mantinghausen wird vorrangig Mais angebaut, Landwirte aus Erwitte-Eikeloh und Umgebung bauen hauptsächlich Raps und Getreide an. Umso wichtiger ist die individuelle Beratung.

Während der gesamten Vegetationszeit besteht ein intensiver Austausch zwischen Landwirten und Kooperationsberater. Die Basis der Gespräche sind die jährlich rund 420 Bodenproben, die im gesamten Gebiet nach der Auswaschungsperiode über Winter (bis etwa März) gezogen werden. Dafür entnimmt Michael Bockholt auf den Feldern der Betriebe Bodenproben aus bis zu 90 Zentimetern Tiefe. In den unterschiedlichen Erdschichten kann der Experte dann sehen, wieviel Stickstoff den Pflanzen zu Vegetationsbeginn im Frühjahr zur Verfügung steht. Über den Sommer werden dann die Landwirte kontinuierlich mit monatlich neuen Messergebnissen versorgt, damit sie die Pflanzenschutz- und Düngemittelausbringung exakt auf die aktuellen Bodenverhältnisse abstimmen können.

Ein Erfolg, den die Kooperationspartner gemeinsam in mehr als 20 Jahren miteinander umgesetzt haben und der die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken Lippstadt und Landwirtschaft unterstreicht. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde die Kooperation jüngst bis Ende 2018 verlängert.

Die 152 angeschlossenen Landwirte bringen heute wesentlich weniger mineralischen Stickstoff auf ihre Flächen aus, weil sie Gülle, Stallmist und Pflanzenschutzmittel deutlich gezielter einsetzen. Dies verbessert die Qualität des Grundwassers und senkt die Geruchsbelastung für Nachbarn (Foto: Stadtwerke Lippstadt).
Die 152 angeschlossenen Landwirte bringen heute wesentlich weniger mineralischen Stickstoff auf ihre Flächen aus, weil sie Gülle, Stallmist und Pflanzenschutzmittel deutlich gezielter einsetzen. Dies verbessert die Qualität des Grundwassers und senkt die Geruchsbelastung für Nachbarn (Foto: Stadtwerke Lippstadt).
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