Mit einem Übungstag hat jetzt die Löschgruppe Hörste zahlreiche Einsatzlagen, vom Brand in einem Gebäude, über ein Feuer in einem landwirtschaftlichen Anwesen bis hin zu der technischen Hilfe bei einem Verkehrsunfall und einer Gefahrgutlage trainiert. Im Mittelpunkt der zahlreichen Übungen bei denen vier Einsatzfahrzeuge mit rund 20 Wehrmännern in Aktion traten, standen die Rettung von Menschenleben und die Überprüfung des Fachwissens.
„Wir trainieren hier Einsatzlagen, die so oder ähnlich jeden Tag passieren können und bei denen der Bürger schnelle und effektive Hilfe erwartet“ so Hauptbrandmeister (HBM) Olaf Deimel, der gemeinsam mit Thomas Holthöfer (HBM) und Unterbrandmeister Patrick Renkamp den Übungstag in wochenlanger Arbeit vorbereitet hatte. Ein Dank der Löschgruppe geht an die Firma Krüger in Anröchte, (Unfallfahrzeug) sowie der Familie Franz Gierse-Westermeier & der Zimmerei Schäpermeier, die ihre Anwesen für die Übung zur Verfügung stellten.
Für Franz Gierse Westermeier, dessen Bauernhof in Garfeln 1983 selber ein Raub der Flammen wurde, ist es eine Win-Win Situation wenn die Feuerwehr auf seinem Anwesen trainiert. „Je besser sie sich auskennen, desto schneller und effektiver können sie uns helfen“, erklärt er seine Unterstützung.
Es ist die Stunde der jungen Führungskräfte, die hier bei hochkarätigen Übungen die Leitung übernehmen und die Löschgruppe führen. Und genau wie die Führungskräfte sich bei jeder Übung abwechselten, so übernahmen auch die Wehrmänner ständig neue Aufgaben. Die Gefahren an der Einsatzstelle erkennen, die Überprüfung der Löschwasserversorgung, der Einsatz des Digitalfunks, das Retten von Personen über Leitern, bis hin zum Trainieren der Personensuche in einem völlig vernebelten Gebäude, standen dabei ebenso wie die Maßnahmen der technischen Rettung nach einem Verkehrsunfall auf dem Programm der Wehr. Ein PKW war gegen ein Gebäude geprallt und stand so, dass die Rettung der eingeklemmten Person nur von einer Seite aus erfolgen konnte.
Für Aufregung an der Unfallstelle sorgten dann noch ein Kindersitz und ein Kind das verschwunden war. Um den Fahrer zu befreien, musste die Wehr das Dach des Fahrzeuges entfernen und nach oben hin abklappen.
Mit der Meldung „Feuer in einem Wohnhaus, das Feuer droht auf die Zimmerei Schäpermeier über zu greifen, es werden noch Menschen vermisst“ begann die Herbstabschlussübung der Löschgruppe. Blitzschnell wurden Schlauchleitungen verlegt und arbeiteten sich die Retter ausgerüstet mit Atemschutz auf den Knien kriechend den schweren Löschschlauch hinter sich her ziehend in dem völlig vernebelten Gebäude vor. Bei einer Sicht gleich null, mussten dabei alle Bereiche des Hauses durch die Kräfte durchsucht werden.
Um die Gebäude der Zimmerei zu schützen, wurde durch die Wehrmänner zudem ein Wasservorhang errichtet. Und auch ein Atemschutznotfall, bei der ein Kamerad aus dem Haus gerettet werden musste, war Teil der Übung.
„Die Darsteller wurden schnell gefunden und gerettet, die Löschwasserversorgung an allen Übungsorten war gut, die vorgegebenen Übungsziele, Funkkonzept, Einsatz des Digitalfunks, die Zusammenarbeit untereinander und die Schulung der Führungskräfte wurden erreicht“, zollte Olaf Deimel seinen Kameraden Respekt für deren Leistung.
Quelle: Feuerwehr Lippstadt