Inklusion und mangelnde Ausbildungsreife beschäftigten Bildungsrat
Soest – Der Bildungsrat der Bildungsregion Kreis Soest hat in seiner zweiten Sitzung im Kreishaus unter Vorsitz von Professor Dr. Hans-Ulrich Hensche (Soest), Fachhochschule Südwestfalen, die zukünftige strategische Ausrichtung der Bildungsregion beraten. Da das Thema Inklusion alle Ebenen beschäftigt, setzen die Bildungsratsmitglieder zur Unterstützung der Akteure im Inklusionsprozess vor allem auf eine verstärkte Fortbildung und Qualifizierung mit verschiedenen Maßnahmen.
Wie schon in der ersten Sitzung im April vergangenen Jahres stellten die Mitglieder die Notwendigkeit der Beschäftigung mit fehlenden sozialen Kompetenzen sowie erheblichen Defiziten in den Basisqualifikationen zur Diskussion. Die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber um Ausbildungsplätze erfordere grundlegende und nachhaltige Unterstützung im schulischen und außerschulischen Prozess. Klare Unterstützung gab es daher für ein Projekt der EuropAgentur zur Förderung von „Social Skills“ bei Schülern. „Hierbei wird Wert auf die Entwicklung der wichtigsten Sozialkompetenzen Motivation, Teamfähigkeit sowie Kommunikations- und Lernfähigkeit gelegt“, erläutert Achim Schmacks vom Regionalen Bildungsbüro.
Auch die in diesem Jahr sprunghaft angestiegene Zahl von Flüchtlingen aus unterschiedlichen Ländern wurde auf Basis der aktuellen Zahlen erörtert. Als drängend formulierte der Bildungsrat die Forderung nach Maßnahmen zur Förderung der Schulfähigkeit von Flüchtlingskindern. Hier müsse alles getan werden, die Akteure in diesem Prozess wirksam zu unterstützen.
Im Kreis Soest haben Gespräche zum Thema „Jugendberufsagentur“ stattgefunden.
Die Kooperationspartner haben sich als gemeinsames Ziel die erfolgreiche Integration der Jugendlichen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gesetzt, um dadurch die Jugendarbeitslosigkeit im Kreisgebiet zu senken. Außerdem ist für die Kooperationspartner ein erklärtes Ziel, die Jugendlichen bei der Erlangung eines qualifizierten Schulabschlusses zu unterstützen. Dies soll dazu beitragen, die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Schulabschluss zu reduzieren. Der Bildungsrat erklärte sich bereit, als gemeinsames strategisches Steuergremium für die Bildungsregion, die Kooperation zu unterstützen und an der Zielplanung mitzuarbeiten.
Zur Weiterentwicklung der Bildungsregion schlugen die Teilnehmer des Bildungsrates vor, dem Thema Elternarbeit – stärkerer Einbezug der Eltern in alle Elemente der Bildungskette – noch mehr Raum zu geben. So soll Elternarbeit Thema einer Bildungskonferenz oder größeren Fachtagung werden, um gezielt Wege aufzuzeigen und Maßnahmen zu entwickeln, Eltern und Erziehungsberechtigte kompetent zu unterstützen.
Der Bildungsrat setzt sich aus 15 Vertretern der Leitungsebenen von Kreis, Kommunen, Schulen, oberer Schulaufsicht, Hochschulen, Jugendhilfe, Agentur für Arbeit, Wirtschaft, Lenkungskreis der Regionalagentur, regionalem Ausbildungskonsens sowie Jugend- und Schulausschuss des Kreises Soest zusammen. Hier werden strategische Ziele formuliert und Schwerpunkte für die Bildungskonferenzen festgelegt.